Hi
Ohne jetzt den Besserwisser spielen zu wollen - ich denke es ist praktisch, erst einmal mit ein paar Vorurteilen und Falschannahmen aufzuräumen.
Es ist kein Problem, aus einer mit 16A abgesicherten Netzleistung Leistungen von rund 10kW zu gewinnen.
Betrachten wir die Grafik:
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Wir sehen also, dass ein B-Automat bei 16A dauerhaften Stromfluss NICHT auslöst. 24A Nennstrom lässt der Automat für ca. 1 min zu. Die Toleranzen sind aber relativ groß - viele Automaten halten auch mehrere Minuten stand. Er löst ganz einfach aus, wenn er zu warm wird. Interessant wird es ab dem 3-fachen Nennstrom (48A), denn dann kommt man in den Bereich des Magnetauslösers, der sofort den Stromfluss unterbricht (Wichtig für z.B. einen direkten Kurzschluss - rein über den thermischen Auslöser würde die Leitung zuvor durchbrennen, bevor dieser auslöst).
Der Bereich zwischen dem 3 und 5-fachen Nennstrom ist wieder Toleranzbereich - zuverlässig auslösen tun B-Automaten erst ab einem Nennstrom von mindestens 80A. Man stecke mal zwei Kabeltrommeln hintereinander und verursache am Ende einen Kurzschluss - mit etwas Glück hört man zwar den Automaten klickern, er wird aber wahrscheinlich nicht auslösen.
Die Amps puffern erheblich etwas an Energie in den Siebelkos, sowohl bei konventionellen wie auch bei Schaltnetzteilen. So kann die Leistungsaufnahme verteilt werden und die Endstufe kurzzeitig trotzdem Spitzenströme liefern, die 3,6kW deutlich überschreiten. Wie wir aber anhand der Trägheit der Sicherungsautomaten sehen, macht es auch nix aus, wenn die Endstufe sich mal für eine kurze Zeit mal 40-50A genehmigt.
Moderne und intelligente Endstufen - besagte Hoellstern z.B. besitzen ein intelligentes Energiemanagement-System, das die Stromaufnahme überwacht. So wird immer nur so viel Strom gezogen, dass die Sicherung drin bleibt - die Spitzenströme werden auf die maximalen Werte begrenzt. Wenn das Management feststellt, dass nicht genug Energie aus dem Netz gezogen kann, wird die Ausgangsleistung entsprechend verringert.
Das muss man tatsächlich der Hoellstern so zugute halten - die begrenzt nur netzbedingt, nicht weil der Amp es nicht schaffen würde, auf Dauer 8kW abzugeben. Der Test in der T4M hat hier tatsächlich eine sehr gute Ingenieursarbeit gezeigt, auch wenn man bei Hoellstern sich in dieser Richtung sehr bedeckt hält. Die Geräte sind gut.
... Ist aber nicht so, dass es das nur bei Hoellstern gibt. LAB.Gruppen hatte das denke ich als erstes (selbst meine gut 20 Jahre LAB 4000 hat schon den "AFS"-Mode, d.h. Verringerung der Ausgangsleistung, um die 16A-Absicherung nicht zu schießen).
Ginomaster hat geschrieben:@ Robin00, naja selbst wenn sie innen abgesichert ist, ist ja alles was von der netzleitung bis zu vorsicherung im zweifelfall nicht für 32A ausgelegt wie gesagt ich wäre da sehr vorsichtig im zweifelsfall schmilzt die isolierung der kabel ......aber ok offtopic....
Das ist eine Fehlannahme. Die Sicherung, die offiziell "Leitungsschutzschalter" heißt ist eben genau dafür da - um die Leitung zu schützen. Das beinhaltet keinen Geräteschutz - die Geräte müssen sich selbst schützen. Ein Schutzkontaktstecker darf nur 16A führen - was also von Werk aus einen Schuko-Stecker hat, sollte auch nur so betrieben werden.
Viele sehr leistungsstarke Endstufen haben aber entweder eine offene Netzleitung oder z.B. einen 32A Powercon oder andere leistungsstärkere Steckverbindungen, z.B. die QSC PL 380, die Powersoft K-Serie, die PKNC, der D&B D80.
Entsprechend kann man diese auch direkt an 32A oder noch mehr betreiben - nur die Zuleitung muss natürlich entsprechend stärker dimensioniert sein.
Die Powersoft K-Serie verfügt auch über eine Sicherungssimulation, diese lässt sich auf 16A oder 32A umschalten. Der D&B D80 geht noch einen Schritt weiter, dem kann man einen beliebigen Spitzenwert einstellen, der als Stromaufnahme nicht überschritten werden darf, z.B. um mehrere Endstufen an einem Stromkreis zu betreiben.
Generell lässt sich wie gesagt nicht sagen, ob ein Schaltnetzteil oder ein konventionelles "bässer" ist. Faktisch haben aber Schaltnetzteile mit reaktiven Lasten größere Probleme als konventionelle Trafos. Ich kann da keine Auskunft über Ursachen geben, das geht eher schon in Richtung höhere Elektronik. Hier ist aber der Punkt, wo sich die wirklich gut designten Schaltnetzteile dann absetzen können.
Aber zum Thema: Du sagst, du hast schon viele Amps probiert. Welche Modelle waren das denn genau?
Und in dem Fall muss ich mich mal dem Thorsten anschließen - wenn dich sonst, auch vom hochpreisigen nix überzeugt, probier mal die Hoellsterns aus.
Ja preislich sind die durchaus auch "high-end", aber sie sind wirklich gut.
Wenn du aber den Kompromiss lieber zugunsten des Geldbeutels als der Gesundheit schließt, bist du mit einem zweiten dicken Trafoamp auch gut beraten. Gute SNTs haben halt ihren Preis.