Ich weiß ja gar nicht, wie die Kiste aufgebaut sind. Es wurde gesagt, dass es sich um Compound handelt, was auch als Isobarik bekannt ist, aber auch als Push-Pull, weil man üblicherweise entweder die Voderseiten der Membranen oder die Magneten zweier Chassis in einer möglichst kleinen Kammer aneinander setzt. Demnach "drückt" der eine die Membran raus, während der andere sie "reinzieht". Man könnte natürlich auch zwei Chassis so an diese Kammer bauen, dass beim einen der Magnet in der Kammer hängt, beim andern die Vorderseite der Membran. In beiden Fällen ergibt sich, dass sich das benötigte Volumen ziemlich genau halbiert (plus das, was diese Kammer eben noch an Volumen benötigt), allerdings auch die Empfindlichkeit um 3dB sinkt. Die thermische Belastbarkeit dieses Systems steigt aber wieder um 3dB, da ja nun zwei Spulen vorhanden sind. Im Endeffekt ist der Endschalldruck also der gleiche, bei doppeltem Leistungseinsatz und nicht ganz halbiertem Volumen. Bei den hier Push-Pull genannten Lösungen (Membran-Membran oder Magnet-Magnet) kommt aber noch hinzu, dass Antriebsnonlinearitäten ausgeglichen werden und das System deutlich symmetrischer "fährt".
Allerdings gibt es auch Hersteller, die mit Push-Pull meinen, dass man quasi ein normales Doppelgehäuse hat, wo allerdings das zweite Chassis rückwärts eingebaut ist, also mit Magnet nach außen (und selbstverständlich auch verpolt). Andere Hersteller nennen diese Prinzip "anti-axial", was vielleicht nicht hundertprozentig passend, dafür aber verwechslungssicher ist. Daher bevorzuge ich diese Bezeichnung dafür. Auch hier ist das Ziel, Verzerrungen durch nicht-linearen Antrieb zu minimieren, allerdings klappt das weniger gut, da diese Auslöschung der Probleme erst im akustischen Außenbereich der Box passiert, also da, wo auch der Hörer ist. Dafür kostet es keine Empfindlichkeit. Optimiert hat man das Prinzip bei Ohms PUKK-Subs, wo beide Chassis auf eine kleine Vorkammer spielen, sodass die Nonlinearitäten direkt ausgeglichen werden und der Schall quasi erst dann in den akustischen Außenbereich der Box entweicht.
Aber zurück zum Stoll-Ding: Hier gibts nun also zwei Möglichkeiten, wie ich es sehe.
Entweder sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Kiste je zwei Chassis nach Prinzip "anti-axial" verbaut. Dadurch, dass sich die je zwei Chassis gegenübersitzen, ist das Ganze impulskompensiert. Die anti-axiale Anordnung pro Seite kann man Push-Pull nennen, aber mit Compound/Isobarik hat das dann nichts zu tun. Pegelmäßig hätte man so also einfach einen 4x18er, da geht also schon was.
Oder es sind zwei Compound/Isobarik-Anordnungen in einem Gehäuse, mit allen Nachteilen und Vorteilen, und ebenfalls gegenüberliegend zwecks Impulskompensation. Das würde den Tiefgang aus dem Gehäuse erklären, aber dafür wäre der Wirkungsgrad im Datenblatt etwas hoch angesetzt.
Ich hoffe, ich habe jetzt alle Missverständnisse bzgl. meiner Postings hier aufgeklärt
