Moin,
ich simuliere Weichen mittlerweile nurnoch recht selten.
Chassis werden im Gehäuse einzeln vermessen* und dann geht's mit der Try & Error Methode weiter.
Erst wenn es komplizierter wird importiere ich die Messergebnisse in andere Programme wie zB. Boxsim und simuliere dann.
Wobei das auch nur ungefähr wird also eher Näherungswerte, danach geht es weiter mit Try & Error bis es passt.
Ganz perfekt wird es dann, wenn man das erste Weichenlayout ätzt, bestückt, neu vermisst und dann noch weiter anpasst, da es dort zB. dank Übergangswiderstände nochmal Änderungen gibt.
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Anhand von Impedanz, ChassisResos, Verzerrungsverhalten usw. wird dann circa die passende Trennfrequenz angestrebt.
Wobei diese natürlich schon vorher ungefähr anhand Chassis- und Hornwahl feststeht.
Wenn die Verzerrungen nach erfolgreicher Trennung/Addition dennoch nicht zusagen, wird nochmal von vorne angefangen.
Anm.:
Wird ein Proto gebaut, wird das finale Gehäuse absolut identisch, wird das finale Gehäuse doch anders, wird die Weiche natürlich komplett neu angepasst.
Deswegen sollte man sich auch genau an die Pläne halten, vor allem was Schallwandgeometrie und Überstände (+-1cm is vertretbar) angeht.
Mit WinISD tastet man sich nur an das Volumen und Tuning der Box ran.
Mit den üblichen Standard Weichen Berechnungen kommt man eigentlich nie weit, HP und TP nach Lehrbuch passt eigentlich nie.
Hier weichen die ein, anderen oder gar alle Werte mal mehr oder weniger grob ab.
Anm.2:
Schaut der Frequenzgang auf 0° Achse net perfekt aus, passt dann aber ab zB. 5-15° perfekt, juckt mich die Messung auf Achse recht wenig
Die drei Dinge Freuquenzamplitude, Phase und Impedanz gilt es gleichzeitig zu berücksichtigen. Dazu dann halt noch Gehäuse- und Einbauart
Meintest du vielleicht mit "Einbauart", aber ich mag das nochmal ergänzen:
Einbautiefe von den Chassis bestimmt auch die Weiche, Frequenzgang, Abstrahlung und Phase.
Wenn in den unterlagen Chassis und Horn eingefräst werden, sollte das auch unbedingt gemacht werden!
Einige fräsen das Horn dann zB. nicht ein und schon haben wir ne Laufzeitdifferenz, welche die Weiche über den Haufen werfen kann, zudem auch die Abstrahlung beeinflusst.
In Zukunft werde ich noch einige Unterlagen um die genauen Einfrästiefen ergänzen, wobei ich persönlich die +-3mm net so tragisch finde, bzw. das sich net sooo auswirkt. (Naja wobei, je nach Horn aber evtl. doch auf Abstrahlung und Kanntenbeugung)
MfG