Moin und willkommen

Das ist in der Tat bei manch günstig(st)en Lautsprechern so, dass dort wirklich nur eine minimalistische Trennung erfolgt.
Die Tiefmitteltöner lässt man dabei oftmals einfach nach oben hin auslaufen; irgendwann kommt halt einfach nicht mehr viel. Solange es dabei keine störenden Resonanzen und schrägen Buckel gibt, wird auch mal ein "nicht mehr ganz schön" in Kauf genommen - oft mit dem Kalkül, dass der Hochtöner in dem Bereich bereits so viel mehr Pegel liefert, dass die Unzulänglichkeiten überdeckt werden. Wenn das so gar nicht klappt, dann wird dem Tieftonzweig eben dann noch eine meist kleine Spule gespendet.
Im Hochtonzweig wird häufig dann eben mit einer einfachsten Trennung, also einer "Weiche" erster Ordnung mit lediglich einem Kondensator und damit einer Steilheit von nur 6dB/Oktave nach unten hin getrennt; das ist oft gerade nicht viel mehr, als den Hochtöner vor zu viel Energie und Hub bei für ihn zu tiefen Frequenzen zu schützen.
So wie ich das gerade hier schreibe, klingt das erstmal annähernd nach "kannjagarnixtaugen".
Ähm - nunja, also die Wahrscheinlichkeit, dass solche Konstrukte klanglich schön sind ist nach allen Regeln der Schulmedizin recht gering.
Aber: auch ich muss mich da durchaus outen, ein billiges Lautsprecherpaar vor locker 25 Jahren erworben zu haben, wo gerade mal ein Spülchen und drei Kondensatoren für eine "Trennung" innerhalb der 4-Wege-Kiste sorgen sollen. In der Zeit von Jugend forscht war ich beim Öffnen der Kiste bereits verwundert, da ich aus anderen Lautsprechern doch bereits einiges "mehr" gewohnt war. Aus heutiger Sicht finde ich das technisch irgendwo zwischen seltsam, fragwürdig und faszinierend - letzteres vor allem deshalb, weil aus den Kisten tatsächlich auch ein durchaus anständiger Klang herauszubekommen ist....
Langer Rede, kurzer Sinn:
Wenn und soweit Deine Ohren sagen, dass das schon so passt, dann sei einfach entspannt froh damit

Es würde sicherlich immens Zeit (und Wissen und Geld) verbrauchen, aus den Einzelteilen mit einer "guten Weiche" ein wirkliches und anständiges "Mehr" herauszubekommen, dass es die Wirtschaftlichkeitsüberlegung ziemlich sicher sprengt.
Grüße
Andy