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Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 8. Apr 2016 14:11
von Lammbock
In einem anderen Beitrag erschien die These, Hörner nach lambda /4 der oberen grenzfrequenz nicht mehr zu falten. Hat jemand dazu Literatur, Messungen, Erfahrungen? Ist es möglich hochton-Hörner ohne Verlust zu falten?
Ahoi
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 8. Apr 2016 15:00
von pysos
Beispielweise ne simple 90° Ecke würde praktisch ne Gegenreflexion durch die Ecke haben und dann über Lamda/4 ne Auslöschungen erzeugen.
Das ist aber eh Blödsinn, denn man kann ja eh fertigungstechnisch das ganze in nem Bogen führen dann hat man keine Reflexionsflächen und auch damit keine Auslöschungen.
Knicken und Abzweigen ist möglich viele Waveguides arbeiten nach dem Prinzip, was anderes macht eh selten Sinn denn der Hornmund sitzt ja meist achsensymmetrisch zum Hals.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 8. Apr 2016 16:19
von duerg
Macht es beim Hochton Sinn?
klick
Ja, möglich, z.B. wenn man mehrere Treiber an ein Horn anschließen will.
Und ich denke, psyos meint mit Waveguide den Phaseplug, vielleicht kenne ich ja den anderen Ausdruck auch nur in nem anderen Zusammenhang

Denn da ist es ja eindeutig, dass der Schall um den Phaseplug drumrum gedrückt wird und dann logischer weise irgendwo um 90° reflektiert wird..
Gruß Duerg
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 8. Apr 2016 20:22
von jogi
Lammbock hat geschrieben: Ist es möglich hochton-Hörner ohne Verlust zu falten?
Wenn man weiß, was man tut, ja
[Externes Bild laden...]
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 8. Apr 2016 22:39
von Robin00
Falten...
Geht theoretisch, ist aber doof zu bauen und macht ganz ehrlich auch recht wenig Sinn, denn Hochtonhörner sind an sich ja schon relativ klein.
Das was jogi da gepostet hat würde ich nicht als Faltung sondern als Diffraktionspfade interpretieren (Veränderung der Abstrahlung).
@duerg
Diese Adapter sind ziemlich grottig. Je Nach Güte des Adapters ist mal früher, mal später Sense, aber ab 10kHz ist bei den meisten echt vorbei.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 10. Apr 2016 11:23
von Mark Halbedel
Wobei es einen interessanten Ansatz zu 90 Grad Ecken gibt:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=2335
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 10. Apr 2016 11:38
von Robin00
► Off-topic
Das hatte ich sogar mal simuliert, ich kram das nachher mal raus....
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 10. Apr 2016 17:17
von corell
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 10. Apr 2016 23:01
von *xD*
Hi
Ich behaupte mal, die verwinkelten Pfade im Turbosound-Welleformer dienen nur dazu, an allen Auslasspunkten die gleiche Laufzeit zu erreichen. Wie man sowas möglichst reflektionsfrei gestaltet, ist dann wohl eher die Herausforderung.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 11. Apr 2016 11:17
von Lammbock
Danke für die vielen Antworten, mir geht es vorallem um ein ausreichend langes und großes Horn um einen Coax à la B&C DCX50 rect tief an den folgenden Tiefmitteltöner ankoppeln zu können. Und da sich der Hochtöner dort ja auch mit drin befindet, eben die Frage. Das Turbosound-Horn stammt aus der Aspect-Serie und schimpft sich Polyhorn, die Laufzeitkorrektur mittels Pfadlänge schafft eine eben Wellenfront.
Mich interessieren eben die theoretischen Hintergründe, praktische Erfahrungen und wenn möglich Messwerte. Das Danley - Patent spricht ja für die Faltung, hat jemand Gegenargumente? Eine 90°-Ecke erscheint mir auch keine gute Lösung, ein Umlenkung um 90° jedoch mit einem 45°- Winkel in der Ecke jedoch schon.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 11. Apr 2016 15:34
von Mr_DnB
Hallo,
Bei einem Coax bringt dir diese besagte Lambda /4 Regel ja nichts. Man rechne: Bei angenommen 10kHz oberer Grenzfrequenz (eig 20) hast du 343/10k = 3,4cm Wellenlänge... geteilt durch 4 sind 8mm. Deine Faltung müsste also nach 8mm vollzogen sein... Eher unrealistisch.
Lg
Martin
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 11. Apr 2016 21:39
von Jens Droessler
Also, erstmal bedeutet das nicht, dass man nach Lambda Viertel gar nicht mehr falten kann/soll/darf, sondern nur dass es danach "einen Preis" fordert. Wie hoch der ist und ob er noch akzeptabel ist, muss von Fall zu Fall geprüft werden und hängt von den eigenen Bedürfnissen ab. Bei dieser Regel geht es einerseits um an Knicken oder Biegungen auftretenden Reflexionen, andererseits darum, dass Knicke und Biegungen wesentlich besser vertragen werden, solange sie noch im hauptsächlich Druck-dominierten Bereich des Horns liegen (Stichwort Druck-Schnelle-Transformation).
Dann zum Thema: Alles, was im Hochton im größeren Maße umlenkt, braucht recht viel DSP-Power, um das wieder erträglich zu machen. Sei es der Danley-"Ist kein LA"-Versuch oder Nexos HRW. Dinger wie diese Zwei-auf-Eins-Adapter funktionieren allesamt nur bis zum Oberen Mitteltonbereich wirklich brauchbar. EVs Vierfach-Manifold ist da noch die Krone des bisher Erreichbaren, und selbst da mussten die Nutzer auf die harte Tour lernen, dass der Bereich oberhalb 10kHz trotz vier 1"er nicht mit dem Rest mithalten konnte. Deshalb hat EV dieses Prinzip wohl beim X-Array wieder fallen lassen.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 12. Apr 2016 08:43
von ohne_titel
genau die situation, ein zu langes horn in eine box zu bekommen, hat doch nexo in den geos so halbgut gelöst, oder irre ich mich?
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 12. Apr 2016 18:42
von Robin00
Nexo arbeitet afaik mit einem Parabolspiegel, funktioniert auch einigermaßen gut...
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 12. Apr 2016 21:03
von Jens Droessler
In einer ebene ist das Ganze quasi parabolisch, ja. Und ja, es funktioniert auch weitgehend gut, braucht aber einiges an Korrektur.
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 20. Apr 2016 18:42
von Big Määääc
die großen Kinohörner (als es noch Lichtspielhaus hieß) hat man quasi aufgerollt
aber das fordert seinen Tribut unter Abstrahlwinkel
Re: Hochton-Hörner falten?
Verfasst: 20. Apr 2016 20:55
von Jens Droessler
Ja, unter anderem. Auf der Außenseite der Schnecke/Faltung ist der Weg ja auch länger. Allein das macht die Sache winkelabhängig und färbt. Dann kams zu diesen Zeiten auch nicht so auf Hochton an. Da war man froh, wenn die Stimmen gut verständlich waren.