Moinsen,
hab mir vorn paar Wochen mal was schönes gegönnt: Den A30+ von Arylic, ein Netzwerkplayer mit integriertem Amp und WLAN und DSP und und und...
Leider liest man hier noch recht wenig von Arylic bzw. den Up2Stream Boards und ich hatte es schon eeeeeewig aufm Schirm mir die mal endlich anzuschauen, weil gerade das integrierte DSP war schon immer für mich ein absolutes Killerfeature, womit man sich auch mal von den ganzen 0815 Class-D Boards absetzen kann. Weil Boards mit iwelchen TPA/TDA oder auch STA Chipsätzen hab ich hier zu genüge rumfliegen.
Jetzt hatte ich gleichzeitig die Chance zwei Fliegen mit einer Klappe zu erwischen: der IKEA Symfonisk Speaker aus der Küche ist rausgeflogen, dafür sind jetzt die Insta4 hier und die wiederum betreibe ich mit dem A30+.
Fangen wir mal ganz oben an, die technischen Daten lesen sich schon mal top:
- 2x30W/4R bzw. 2x15W/8R
- 12-18V Betriebsspannung
- STA326 Chipsatz
- WLAN, LAN, Bluetooth integriert
- Airplay (1), Spotify Connect, DLNA sowie UPnP
- USB Buchse für Sticks
- Micro USB für USB-Audio und DSP-Konfiguration
- Line-in über 3,5mm Klinke
- Speaker Out über Phoenix Klemmen
- Vollmetallgehäuse
- IR steuerbar & Fernbedienung (liegt auch bei)
- Webinterface & API für die Einbindung in Smarthomelösungen
- Multiroomfähig
Also aufm Papier die eierlegende Wollmilchsau fürs (Multiroom) Heimsystem. Bestellt habe ich den Amp direkt bei Arylic, die scheinen direkt aus DE/EU zu versenden und das Paket war nach 3 Tagen da. Zwar gibts die Geräte auch bei Boomaudio aber aufgrund einer - ich sag mal recht schwierigen Vergangenheit - habe ich doch lieber "direkt" eingekauft. Wie auch immer, der Amp kam zeitig an und natürlich habe ich ihn nicht direkt angeworfen, sondern erstmal aufgeschraubt.
Was findet man vor? Ein Up2Stream Amp V4 Board, war abzusehen, aber im Endeffekt bekommt man für ~50€ Aufpreis das Amp V4 Board im schicken Case mit Netzteil und FB.
Dann fällt auch schnell auf, das theoretisch auch 24V möglich sind und damit auch etwas mehr Leistung geht, als die 18V die im Datenblatt angegeben sind. Allerdings läuft das mitgelieferte Netzteil auch nur auf 18V - dementsprechend müsste man sich erst ein anderes besorgen. Andere Späße sollten dann allerdings auch möglich sein, wie Mono- bzw. Brückenbetrieb (per Jumper einstellbar) sowie digitale Ausgänge über S/PDIF.
Allerdings habe ich damit nicht weiter rumgespielt sondern wieder alles eingebaut und endlich mal den Haufen angeschmissen und eingerichtet. Einrichtung mit einem iPhone war recht geschmeidig, man lädt sich die 4Stream App und wird dann geführt, nach ein paar Minuten ist der Amp im Netzwerk und kann sofort genutzt werden.
Für mich sind in dem Fall nur zwei Dienste wichtig: Spotify und Airplay. Der A30+ wurde sofort überall gefunden und konnte angesteuert werden. Klanglich sehr unauffällig, fiept nicht, rauscht nicht, kommt das raus, was man reinschiebt. Die ersten Tests hatte ich noch mit meinen Canton Kisten im Wohnzimmer gemacht (Fonum 601 und 252).
Aber gut, das können die ganzen TPA3116 schließlich auch, insofern das Board nicht völligst verkackt wurde.
Interessanter wird das ganze, wenn man die Möglichkeiten der App anschaut, bzw. des PC-Tools ACPWorkbench.
Die App bietet schon erste (DSP)-Funktionen, ist aber an sich recht basic gehalten: es gibt zwei EQ Regler, welche Treble und Bass hoch- oder runterregeln können, außerdem kann man das Gerät im Netzwerk umbenennen, sich die Netzwerkinfos anschauen und das Gerät als Links/Rechts oder beides konfigurieren (wenn man ein Multiroomsystem betreiben möchte).
DSP-mäßig läuft ohne das extra PC-Tool also nicht viel. Leider liegt keine Lizenz kostenlos bei, und die Software kostet einmalig 20€, außerdem wird sie an die Hardware-ID des Rechners gekoppelt und wird demnach zumindest für den ersten Start auch zwingend Internet benötigen.
Habe mir trotzdem die Lizenz gekauft und konnte endlich etwas rumspielen. Dann hat man nämlich ein mehr oder weniger "volles" DSP zur Verfügung.
Unter anderen möglich ist:
- Gain pro Input (RCA, BT, WLAN, etc.)
- Gain pro ADC/DAC
- EQ pro Kanal, oder aufm Main, oder aufm Monokanal, jeweils 10 Filter möglich
- Unterschiedliche Filtertypen (High/Lowshelf, High/Lowpass, Peak etc.) mit einstellbarer Güte, Frequenz und Gain
- Kompressor, welcher aber nicht ganz als Limiter taugt, weil die Ratios sehr klein sind
- "VirtualBass" Effekt (noch nicht nachgemessen obs nur EQ ist oder Psychoakustisch)
- Harmonic Exciter
- Stereo Widener
- MV3D Plus, keine Ahnung was es macht oder was tun soll.. ich habe kaum Veränderung gehört
- angebliches Noisegate, bzw. "Noise Suppressor", welches ich aber nicht finden konnte
- A/B/C Setups, die man nahtlos umschalten kann um besser Vergleich zu hören
- KEIN Delay
- KEIN richtiger Limiter
- KEINE Pegelanzeige
Das DSP bietet schon ORDENTLICH Funktionen für den Zweck und gerade der Virtual Bass sowie der Harmonic Exciter können den typischen Klang erzeugen, wie man ihn nur aus den kommerziellen BT Kisten kennt. Gerade für die Insta4 in der Küche ist der Virtual Bass auf knapp 30% mit 60Hz Target schon sehr nice, das wummst schon mehr als man erwarten würde. Das fehlende Delay ist etwas schade - allerdings ist es auch ein Hifi und kein PA Produkt. Ansonsten find' ich die 20€ gut investiert, auch wenn man bei >100€ auch einfach die Lizenz beilegen könnte.
Wenn man technisch etwas tiefer gräbt findet man flott raus, dass Arylic die Technik von Linkplay nutzt, sprich der ganze Netzwerk, App und DSP-Stack kommt daher. Wahrscheinlich sollte man dann sogar die Produkte der ganzen Hersteller mischen können, auch wenn Arylic meines Wissens nach der bekannteste/größte ist. Falls man wie ich auf Home Assistant setzt lässt sich der A30+ auch ohne Probleme einbinden. Über DLNA wird er sowieso gefunden, allerdings kann man auch die Linkplay API nutzen und so auch die Quellen wechseln, Lautstärke verändern, etc.
Jedenfalls, ich betreibe den Haufen jetzt schon ein paar Wochen (und mit den Insta4 erst seit ein paar Tagen) aber bisher bin ich wirklich vollends zufrieden. Gerade das DSP istn absoluter Gamechanger und theoretisch kann man auch mal eben Sub/Sat System einarbeiten, oder BiAmp Kisten, oder von mir aus ne Bluetoothkiste für unterwegs.
Auch wenn ich hier den vollintegrierten Amp hab, gibts auch das Board nur als Preamp, sodass man dahinter dann anklemmen kann, was man möchte. Weil ich bisher nur EIN A30+ habe konnte ich leider die Multiroomfunktionen nicht testen, aber wenn ich bald noch etwas Zeit und Geld über habe, kauf ich mir ein weiteres Gerät und schaue mal, wies so läuft.
Die restliche Stabilität ist bisher sehr gut, Spotify hat keine Aussetzer und Airplay(1) läuft genauso gut/schlecht wie mit allen anderen Geräten, die Airplay anbieten (extrem viel Delay, und teils Random Aussetzer). Das wird nicht der Arylic sein weil mein Denon macht das auch öfters mal (und der hängt sogar direkt über Patchkabel im Netzwerk). Was nerven könnte, ist die Betriebsled, welche den aktuellen Modus anzeigt. Ich meine ich konnte die LED über Linkplay ausmachen, da der Amp aber sowieso aufm Schrank in der Küche steht, bekomm ich von der LED nichts mit.
Ansonsten wollte ich bei Zeiten nochmal die Filter nachmessen und was die Effekte (wie Virtualbass) überhaupt machen. Außerdem hatte Simon noch gefragt, wie hoch der Ruhestrom ist, dafür müsste ich allerdings erst auf den Küchenschrank rauf und messen.
[Erfahrungsbericht] Arylic A30+ Up2Stream Audio Player
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Re: Arylic A30+ Up2Stream Audio Player
Die boards werden mittlerweile mit dem 3116D2 ausgeliefert. Der abgekündigte STA326 ist damit raus. Wenn ich Zeit finde, schau ich ob ich Unterschiede zwischen den Versionen finde.
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