Hallo zusammen,
endlich kann ich nochmal was gescheites berichten. Das Projekt ist abgeschlossen, ich bin mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden.
(TLDR: hier Ende, nur noch Bildchen gucken

)
Etliche Runden „Hören“ und auch begleitend mit Boxsim spielen führten nach dem Tipp auf 22l CB in einem britischen Forum dazu, dass ich mich am Ende bei rund 25-26 Liter eingeschossen habe.
Immer wieder wurde nochmal ein Ohr an meine Protobox gehalten, die durch die bewegliche Rückwand ja alle erdenklichen Varianten zuließ.
Was ihr klanglich auch sehr gut steht, sind zwei BR-Ports von je ca. 5 cm Klopapierrolle. Auch 7,5 cm macht sich relativ nett, 10 ist zu lang, 1,5 (Frontstärke) zu wenig. Mit Ports gefühlt minimal runder, lässt sich mit Lsh 125 Hz 3 db oder mittlerer Güte ca. 80 Hz +2,5-4 dB schön anschubsen. Sweep mit ganz hoher Güte (also engem Peak) zweigt, dass das Tuning wohl auch um die 80 Hz liegen müsste, denn dort tut sich mit Abstand am meisten. Geht auch wesentlich rummsiger und schöner, wenn man sich auf 40-45l einlassen mag – war mir aber deutlich zu groß, ich möchte ja (handliche) Monitore.
Ich habe mir jedoch selbst auferlegt, lieber noch ein paar mal drüberzuhören und auch mal irgendwas zum Messen davorzuhalten, wenn auch spontan die Kiste an der Stelle wohl die Ports und etwas lockere Füllung bekommen hätte. War zwar noch nicht "wissenschaftlich" belegt, wie das Ding dann spielt, aber das Gehör fands OK... (Und vermutlich auch irgendwie der Wunsch, dass mit BR doch einfach untenrum „mehr“ gehen muss…)
Einfach mal alternativ nachgerechnet auf micka.de ergibt sich bei knapp 25 Liter CB ein flacher Rolloff ab ca 150 Hz, 100 Hz ca. -3 db. Resonanzfrequenz und untere Grenze knapp über 70 Hz. Das ähnelt meinem Versuch aus Boxsim und könnte etwa auch zum Höreindruck passen.
Leider stehe ich (bzw. vielmehr irgendeine Einstellung von Win10) noch immer auf Kriegsfuß mit Arta – ich bekomme statt einem Eingangssignal nur nen doofen Fehler, so kann man net arbeiten. Also; Arta wollte net, aber Tablet sagt geht ganz okay: (rote Linie aus dem PeakHold oben; die gelbe ist Restmüll aus der Umgebung)
Gemessen (also geTab-schätzt) habe ich mit dem Tab A 10,5 und der Spectroid App (allerdings auch keine wirklich gute Messumgebung, Indoor, wenig Platz, allerdings reflexionsarm). Ich werde mal die Tage noch ne Kiste mit einer bekannten „echten“ Messung mit dem Tab abnehmen, dann weiss man ein wenig besser um die Aussagekraft. Für den Zweck, den ich hauptsächlich Samstag brauchte, nämlich eine Aussage zum Rolloff untenrum, hat mir das definitiv so gelangt und zeigte sich eigentlich weitgehend zum Höreindruck passend.
Bleibt definitiv nun cb, einfach flacher und gutmütiger im Rolloff. BR war ganz bissl besser rummsiger abzuschieben, bricht aber in allen Versionen (15,50,75,100mm *2 Ports à ca. 38mm) unsauberer und steiler weg. Messung ist ungeglättet...
Kann man so durchaus mit arbeiten.
EQ ist ja im Monitor eh am Start und selbst ohne recht gescheit brauchbar.
Die Kiste spielt sehr direkt, ab ca 115 Hz gut fallend, zur Not aber ganz okay anschiebbar. Ein Dip zwischen 4,5 und 6,2 k etwa, der aber bei Ausgleich gegen null mit EQ eher nervt, also gar net so tragisch ist trotz der Lage im oberen Präsenzbereich. Ab 11k fallend - auch net tragisch...
Alles in allem ziemlich okay fürn Preis, genau das war ja Ziel: günstig und brauchbar.
Klar ist ein KMT oder d&b ne andere Liga, wäre auch schlimm wenn net, bei etwa Faktor 10.
Eine Protozeichnung für den Monitor ergab einen seitlichen Footprint H36, T43, Hinterkante-Frontschaum 33 cm. Front 42*42 cm, ergibt mit einer Innenbreite von 42 cm gut 26 Liter.
In dieser Richtung 30° zum Boden, also Achse 60°aufwärts, in der anderen 49°/41°.
Sollte was brauchbares mit gehen....
(Bild steht genau anders rum wie oben die Maße genannt wurden. Also Variante 2.)
Ich hatte überlegt, das Gitter und den Schaum mit einer leichten Wölbung anzuschrauben, damit es direkt "Antirappelgespannt" ist, zudem ein fitzelchen gefälliger wirken kann, als einfach gerade. Allerdings ist das in Betrachtung des Ziel-Budgets unverhältnismäßig aufwändig in Relation zu einem geraden Schnitt der Wangen. Entrappelt bekomme ich das kleine Gitter auch einfach durch Dichtband, wäre also wurscht.
Was stand noch auf dem Zettel? Frontschaum wird schön ins Karree eingepasst und an jeder Seite einen halben gefrästen Butterfly. Flach liegend links eine Einbauschale mit 2x Speakon, mittig in die linke Seite ein Stativflansch, dann gehen die auch mal als Top, Delayline oder was auch immer.
Nach dem Zuschnitt (aus Faulheit grobe Maße aus dem Baumarkt, nur noch die Gehrungsteile selbst geschnitten) wurden die überstehenden Bretter oben und unten direkt an die Schallwand geleimt und geschraubt, dann den Rest vom Korpus dazugeleimt und mit nem Gurt verspannt. Die Seitenkontur habe ich dann auf die Platten L&R übertragen und dort schon mal die Ausschnitte für die Griffe gemacht. Auf der linken Seite, wo Griff, Flansch und Einbauschale rein sollten, wurde das tatsächlich recht eng, ging aber hin.


Gewogen hab ich sie noch nicht, rechnerisch ca. 10,4 Kilo MDF, bissl Gitter und Farbe und der Treiber - müsste so auf rund 16 Kilo ausgehen. In Multiplex ziemlich genau 2 Kilo weniger, dafür 35 € teurer. War es mir an der Stelle nicht wert, zumal sich das mittelfristig ja mindestens vervierfacht... Und wir reden hier ja über wirkliche Budgetklasse, zwar vernünftig und optisch wertig, aber das sollte ja schon zueinanderpassen. Wenn‘s Gehäuse am Ende mehr kostet als der Treiber, läuft was verkehrt...
Man könnte auch 12mm nutzen, dann wirds auch gut 2 Kilo nochmal leichter, aber andererseits wirds dann auch schon wieder empfindlicher und beim bauen doofer - das mdf platzt ja gerne mal, wenn man da in die Stirnfläche schraubt. Das sind dann die Momente, wo ich mich über mich selber ärgere, aber wie gesagt, teures Holz ist hier eigentlich fehl am Platz. OSB wäre auch leichter, aber das ist dann wieder so blöd mit den Ausschnitten, dass die Splitterfrei werden und das Oberflächenfinish wird net hübsch, ohne furchtbar viel Arbeit reinzuhängen.
Andererseits jucken mich 2 Kilo bei nem 12" Moni auch nicht so richtig wirklich (sieht wieder anders aus, wenn man dann so die 20-kg-Marke knackt, das muss auch net sein...)
Das Finish:
Die Befestigung mit Klett hatte ich letztes Jahr beim Kollegen gesehen, als er zum Festivalende den völlig durchnässten Schaum abzog und beiseite legte – der ansonsten trocken gewischte Monitor konnte dann aber ins Case. Fand ich gar net so übel, die Idee – wenn der nasse Schaum im Case die Nässe an Einbau und Chassis abgibt, bis daheim im Lager alles zum trocknen ausgebreitet wird, ist ja auch net sooo dolle (zumals bei ihm der dicke Schaum ist, da geht ja richtig Wasser rein).
Bisher hab ich immer mit Sprühkleber, Bodenbelagskleber oder Lack den Schaum aufgeklebt.
N Versuch isses wert. Das sind selbstklebende Streifen, der Schaum etwas größer geschnitten als die Front, auf leichtem Zug ins Klett gedrückt und rundum mit dem Spachtel versteckt.
Grüße
Andy