ein neues Thema über die allseits beliebte Wunderwaffe.

Spaß beiseite, wer mein letztes Thema verfolgt hat weiß, dass die Basssektion verkleinert wurde, zumindest was die Anzahl betrifft. Stattdessen entstehen gerade zwei x 21" mit dem 21NTLW5000, deren Entstehung sich langsam in den letzten Zügen befindet.
Nun geht es um adäquate Topteile hierzu. Anforderungskatalog:
- So klein & leicht wie möglich
- Stativbetrieb
- Vernünftige Ankopplung an die Subs auch bei Monobass Aufstellung (die Impedanzmessung legte es schon nahe, dass auch bei steiler Trennung über 120Hz messtechnisch nicht wirklich sauber werden - naja, auch nicht das typische Gefilde eines 21". Da von den Subs nicht allzu viel obenrum zu erwarten ist, muss das alles vom Topteil kommen, womit man dann eher bei 80-90Hz Trennung landet)
- 3-Wege (wer mehr live macht weiß den Unterschied zu schätzen...

- Abstrahlung 70-80° horizontal
- an einem Ampkanal zu betreiben, kein Bi-Amping
"Irgendwas mit Horn" ist ja auch immer ganz cool, abgesehen davon, dass die Entwicklung eines richtigen direktstrahlenden 3-Wegers entweder mit einigen Kompromissen bei der Größe oder bei der Abstrahlung einhergeht. Es bietet sich entsprechend ein MT-Horn an, wo ja glücklicherweise die Fa. Limmer mit der kleinen Wunderwaffe 042 etwas schlüsselfertig im Angebot hat.
Tatsächlich muss man ja sagen, dass dieses recht kompakte und in der Ursprungsversion schon ganz schön alte Flare, das auf der einen Seite einen sehr beachtlichen Kennschaldruck generiert bei einer hervorragenden Abstrahlung, die Extraklasse des Entwicklers zeigt.
Dazu ist der Abstrahlwinkel praxisgerecht für ein Stand-Alone Top - ausreichend eng für eine gleichmäßige und kontrollierte Abstrahlung aber auch ausreichend weit, dass für normale Bühnenbreiten kein Clustern erforderlich ist und ein einfaches Nearfill reicht.
Ja, also, die Basis bildet nun das 042. Nächstes Thema: Bestückung.
Kritischste Komponente am Konstrukt ist der MT, da der jeweilige Phaseplug nur für einen bzw. wenige LS optimiert ist.
Der originale Ciare glänzt mit hohem Wirkungsgrad und insgesamt sehr guter Linearität, der höchsten nutzbaren oberen Grenzfrequenz und einem extrem günstigen Preis, dafür allerdings kleinere Einbrüche im F-Gang. Dazu ist er der am wenigsten belastbarste.
Der Beyma hat den höchsten Wirkungsgrad aller Varianten, eine hervorragende Linarität, die Trennfrequenz wird durch den steilen Einbruch bei ca. 3khz limitiert - dazu ist er rückseitig geschlossen und braucht keine Rückkammer. Dafür ist er mit großem Abstand auch der teuerste.
Die PHL-Varianten haben vor allem einen sehr sanften Abfall nach unten, mittlerer Preis, insgesamt aber tendendeziell eher "zappelig", aber nichts, was mit einem DSP nicht in den Griff zu bekommen wäre. Der Wirkungsgrad ist im Mid-Bereich am höchsten.
... Und naja, für den 18Sound fallen mir nicht wirklich Argumente ein, warum er ein sinnvoller Kauf wäre.
... Ich entscheide mich hier relativ kurz entschlossen für das betagte Original. Warum? Zum einen aufgrund der Tatsache, dass für diesen eine fertige Variante 042C mit geschlossener Rückkammer verfügbar ist, die die restliche Gehäuseentwicklung deutlich erleichtert. Dazu hat dieser im Low-Mid den höchsten Kennschalldruck, sodass die etwas geringere Belastbarkeit hier kaum Auswirkungen hat. Und letztendlich ist der Preis natürlich angenehm, das Budget ist am Flaschenhals der Kiste - beim TMT - besser angelegt, dazu kann man sich guten Gewissens noch 2 Stück auf Halde legen, falls es das gute Stück in absehbarer Zeit tatsächlich nicht mehr geben sollte, da das Flare ohne den Ciare wertlos ist.
Nicht zuletzt ist aber auch die hohe mögliche Trennung ein Faktor. Gemäß Theorie der spektralen Verteilung wäre wünschenswert, dass der komplette Bereich von 300 - 4000 Hz über eine einzige Schallquelle abgedeckt wird. Das Flare mit dem MT würde bei hinreichend steiler Trennung nach den Messungen wohl bis 3,5khz mitmachen, man könnte dem ganzen also zumindest nach oben hin recht nahe kommen.
Im HT sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Ich würde hier schlicht und einfach den guten Erfahrungen der langjährigen Kollegen folgen und auf den B&C DE 360 setzen, der sich hier wohl schon recht gut bewährt hat, die Belastbarkeit ist hier ja eher ein untergeordnetes Kriterium bei den angepeilten Trennfrequenzen.
Somit stellt sich nur noch die Frage der TT-Sektion. Da das Flare die Breite des Gehäuses vorgibt, bietet sich die Größe 15" natürlich an. Eine Schieberei mit 2 x 10" oder 2x8" wird nicht kleiner. Da die Kiste im Original doch etwas viel Höhe hat, lassen wir uns bei der AZ XP 15 inspirieren und schauen mal, ob wir das Chassis schräg montieren können. Da die Trennfrequenz bei 500Hz liegt, sollte das ohne allzu viele Klimmzüge machbar sein trotz der akustisch suboptimalen Einbausituation.
Richtig Fullrange muss nicht sein, der Fokus liegt auf dem Bereich 90-300 Hz.
Wie oben schon erwähnt, ist der TMT hier das begrenzende Element, somit erscheint es logisch, hier die größte Investition zu tätigen.
Nach Sondierung des Marktes - im Wesentlichen reiner Vergleich des Frequenzgangs - tun sich hier zwei Chassis mit besonders hohem Kennschalldruck hervor: Der Beyma 15P80Nd sowie der BMS 15N830v². ... Wie soll es (leider) auch anders sein - beide Chassis kommen leider aus der höchsten Preisklasse jenseits der 500€

Zu beachten ist, dass es sich beim BMS um eine Messung @1kW handelt. Der BMS wird darüber hinaus in 100L geschlossen gemessen, während Beyma in einem unendlich großen geschlossenen Gehäuse gemessen wird. Ob gerade der BMS nun tatsächlich 104db@1W oder die Messung nun Klirr ist, lässt sich so natürlich schwer sagen.
Beim BMS handelt es sich schon nahezu um ein reines Sub-Chassis mit +-8mm echter linearer Auslenkung, während der Beyma noch als sub-lastiger TMT durchgeht. Das zeigt sich auch an der eher geringen Angabe der Auslenkung (und der noch geringeren echten Auslenkung von +-4mm).
In einer zu erwartenden effektiven Gehäusegröße von 40L mit praxisgerechter Trennung @80Hz kommen beide nicht über eine Auslenkung von knapp 5mm hinaus. Die Frage die sich im reinen TMT-Betrieb ohne große Auslenkung stellt ist, ob das nun gut ist oder das insbesondere für den langhubigen BMS schon gefährlich wird.
... So viel erstmal zu den ersten theoretischen Gedanken.
