Moin zusammen,
tut mir leid, ich habe nicht das Gefühl, dass meine Frage beantwortet wurde. Und natürlich habe ich deinen Beitrag gelesen, denn du schreibst eigentlich immer sehr gute und hilfreiche Kommentare. Trotzdem muss ich bei deiner Klassifikation meines theoretischen Aufbaus kurz einhaken :
Dein Szenario ist quasi ein Endfire array[...]
Das stimmt nämlich meiner Meinung nach nicht, bzw. wollte ich garnicht in die Richtung die ein Endfirearray für Rückwärtsdämpfung nutzt. Die wesentlichste Tatsache, die Endfire und Cardioid unterscheidet ist, dass Subs verpolt werden und somit die Auslöschung nach hinten theoretisch frequenzunabhängig ist, dafür nach vorne raus Kammfiltereffekte auftreten (genau andersherum bei Endfire, wurde ja bereits mehrmals gesagt / erklärt). Du wirst nie ein reines Endfirearray sehen bei dem ein Subwoofer invertiert wird. Wenn doch, dann ist es eine Mischung aus Endfire und Cardioid, was bei meinem Gedankenexperiment aber nicht der Fall ist. Ich hoffe wir benutzen auch das gleiche Vokabular, nicht dass das das ausschlaggebende Problem ist.
Endfire ist für mich : möglichst viele Kisten (mindestens drei hintereinander) in einer Linie aufstellen, die vom Beobachter / zu beschallendem Punkt wegläuft, bzw. orthogonal dazu ist. Der am weitesten entfernte Sub wird nicht delayed, die vorderen werden je mit dem Abstand zum hintersten delayed. Bei Cardioid stellt man keine Linie, sondern einen 'Boxenhaufen', von dem einer / einige Subwoofer umgedreht, verpolt und mit dem Abstand zu den vorderen delayed werden (üblicherweise im Verhältnis einer umgedreht zu 2 normal). Mein Vorschlag ist von daher ganz klar als Cardioid zu klassifizieren, wegen der Verpolung und der nicht existierenden Linienaufstellung. Außerdem wird der hintere Sub delayed und nicht ddie vorderen.
Ist ja klar wie ich auch schon schrieb: Je tiefer die Frequenz, umso mehr nähert sich ein Cardioid Setup einem Setup "2 normal gepolte und 1 invertiert gepolter Sub" an, was ja in "1 Sub" resultiert.
Exakt. Und je weiter der umgedrehte Subwoofer hinten steht, desto mehr ist dieser Effekt zu wirklich, wirklich tiefen Frequenzen hin verschoben, bzw. die Auslöschung aufgrund des größeren Wegversatzes und damit einhergehender Minderung des Schalldruckes nach vorn kleiner. Nach oben hin kommen die Kammfiltereffekte früher, aber wenn man die Dinger jetzt keine 3m weit auseinanderstellt, dann rutscht das Ganze eigentlich in Frequenzbereiche, die bereits die Topteile übernehmen. Außerdem sind die Kämme durch die größere Dämpfung des hinteren Subwoofers nach vorne (durch den höheren Wegversatz) nicht so tief wie bei der Variante mit dem kürzeren Delay und dem Stapeln.
Die anderen Sachen hast du gut zusammengefasst, bin ich vollstens mit einverstanden. Aber das : ...
Betrachtet man diese beiden Tatsachen, muss das Endfire die weit bessere Impulstreue haben. Der Nachteil ist laut obigen Simulationen weniger SPL nach vorne, da die hinteren Subs einfach schon sehr weit weg von der zu beschallenden Fläche sind.
... hängt - mal wieder - von der betrachteten Frequenz ab

. Und von der Entferung der Subs zueinander, und und und... Schwer pauschalisierbar. Ich würde nicht sagen, dass die Varianten sich in Summe nach vorne heraus viel Unterschied geben, man verlagert halt den Kammfiltereffekt entweder vor das Stack (schlecht für die Zuhörer), oder hinter das Stack (schlecht für die Nachbarn / Anwohner).
Was jetzt die bessere Wahl ist hat denke ich vorrangig mit dem Gelände, den Lautsprechern und vielleicht auch der eigenen Überzeugung zu tun. Sicherlich ist es aber richtig zu sagen, dass Endfirearrays mit steigender Reihenanzahl an Rückwärtsdäpfung im Verhältnis zum Schalldruck nach vorn gewinnen und deswegen meistens erst Sinn machen, wenn man sowieso sehr, sehr viele Subwoofer hinstellt (plus Aufbautiefe kein Thema ist). Für kleinere Sachen würde ich wohl i.d.R. immer Cardioid benutzen.