da es im moment zu kalt zum basteln ist beschäftige ich mich gerade mit dem Thema Messungen, da mich das ohnehin schon immer interessiert hat. Da ich im E-Technik Studium (sehr dunkle Erinnerungen

) auch LTI Systeme hatte sind mir zumindest die algorhytmen hinter einer Messung einigermaßen bekannt.
Wenn ich die Anleitungen von REW und Arta richtig interepretiere ist der angezeigte SPL Graph und die Phase die Übertragungsfunktion des Gesamtsystem im Bild- bzw. im Frequenzbereich, was für t>0 ja das gleiche sein sollte mit s=jw.
Gemessen wird aber nicht SPL und Phase direkt sondern es wird ausschließlich die Impulsantwort, also die Übertragungsfunktion im Zeitbereich bestimmt. Dies geschieht mittels Fourier bzw. Laplaca Transformationen und der Faltung.
Es gilt Y(s)=G(s) X(s) und für die Impulsantwort g(t)= L{G(s)} bzw mit Faltung y(t)=x(t)*g(t)
Gemessen wird also lediglich y(t), und x(t) als Eingangssignal ist bekannt, aus dem oben genannten erhält man dann die Impulsantwort g(t). Alles weitere was die Programme wie REW und Co. dann machen wird von der Impulsantwort abgeleitet: so ist das SPL Diagramm die Fourier bzw. Laplace transformierte von g(t). Dabei wird g(t) zusätzlich gefenstert, damit man eine periodische Funktion erhält, je nachdem wie groß das Fenster gewählt wird können so Umgebungseinflüsse ein- und ausgeblendet werden, bei einem Fenster unter 1000ms kann man dann logischerweise nur noch Frequenzen >1Hz abbilden. Die Gruppenlaufzeit ist dann die Ableitung der Phase.
Soweit richtig (Ganz grobeZusammenfassung) ?
Mir fehlt jetzt ein bisschen die Überleitung von der Theorie in die Praxis, bzw. aus einer Messung auf die Qualität eines Lautsprechers bzw. Raum zu schließen, Raummoden und Reflektionen zu erkennen ist dabei nicht das Problem.
Klar perfekt wäre eine perfekte strichartige Impulsantwort, ein gerader Frequenzgang und eine lineare Phase nach unten, so dass sich für alle Frequenzen eine Gruppenlaufzeit konstanter Steigung ergibt, aber das kommt in der Realität ja nicht vor.
Angenommen ich messe nun verschiedene Subwoofer Typen, woher sehe ich Beispielsweise wie schnell diese spielen können, ich nehme an durch eine möglichst schnelle Impulsantwort, aber wie viel ist "schnell" um als Impulstreu durchzugehen? 2ms, 5ms, 30ms (und kann man sagen wie viel Schnelligkeit für verschiedene Genres nötig ist Hardcore wird ja andere Anforderungen als z.B. Hip Hop haben)?? Je "schlechter" (also lange Impulsantwort) der Woofer hat desto weiter müssten dann auch reflektierende Flächen weg sein beim messen, um wirklich die Gesamte Impulsantwort nur des Woofers zu sehen, richtig?
Die nächste Frage wäre, woran sehe ich wie hoch ein Woofer spielen kann? Die Phase wird irgendwann anfangen sich schnell zu ändern, ist das bereits der Punkt? Und was hat es praktisch mit Klirr auf sich? Die Theorie ist mir klar, nun ließt man aber oft, dass die harmonischen Oberschwingungen sogar gut für den Klang sind.. Bei einem Woofer könnte ich mir jetzt aber vorstellen, dass der Klirr im oberen Bereich wo nur noch Matsch kommt Messtechnisch sehr hoch ist, so dass man quasi anhand der Messung sieht, dass der Woofer zu viele Oberschwingungen mit bekommt und somit nicht mehr sauber seinen Hub bekommt.
Es wäre schön, wenn sich jemand erbarmen könnte mir etwas zu helfen Theorie und Praxis zusammen zu bekommen. Aussagen wie "das hört man dann" helfen mir nicht weiter, mich interessiert bei diesem Thema ausschließlich was ich anhand von Messergebnissen ableiten kann. Aussagen wie Gehör sind viel zu subjektiv und aus technischer Sicht für mich in dem Fall uninteressant
