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Behringer DCX alle Controller simulieren?!

Allgemeine Diskussion zum Thema Veranstaltungstechnik

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Robb Goodnight »

Gab es hier nicht mal einen Thread, wo schon diverse Kombinationen abgestimmt waren und die Daten mit angegeben? Finde leider nichts über die interne Suche bzw. Google?!

Hersteller wie D&B, Nexo, Seeburg, etc. haben ja passend zu ihren Lautsprechern meistens Controller im Programm, die auf die jeweiligen Serien abgestimmt sind. Es heißt ja, ohne diese Controller wäre es nicht möglich die komplette Leistung/Performance den Lautsprechern zu entlocken, nun frage ich mich, was machen diese Controller anders, als beispielsweise ein Behringer DCX 2496 Ultradrive. Ist es nicht eigentlich möglich diese Setups nachzuempfinden mit den Digitalcontrollern?

Danke für die Antworten, mir ist das so noch nicht ganz klar.

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#2

Beitrag von Marius »

Das Problem ist, dass es keine Norm für die Bandbreite eines Filters gibt. Deshalb kann ein Setup nicht auf jeden beliebigen Controller übertragen werden.

Hier ist das ganz gut zusammengefasst: http://www.felusch.de/?p=388

#3

Beitrag von Gast »

Marius hat geschrieben:Das Problem ist, dass es keine Norm für die Bandbreite eines Filters gibt. Deshalb kann ein Setup nicht auf jeden beliebigen Controller übertragen werden.
Du meinst das Richtige, aber wie immer muss man etwas mit den Bezeichnungen aufpassen. Um die Sache etwas zu Vereinfachen, hierzu mal eine Zeichnung, kein Kommentar zu deren Qualität, Handzeichnen konnt ich noch nie:

[ externes Bild ]

Ein Filter, nehmen wir als Beispiel mal einen Equalizer, wird durch mehrere Eckpunkte definiert, das sind Gain, Mittenfrequenz, Güte, und die Flankensteilheit. Was der Gain tut ist denke ich selbsterklärend, Gain definiert den Scheitelpunkt des Filters, als den Punkt der größten Anhebung/Absenkung.

Die Güte eines Filters ist gleichfalls klar definiert, das ist die Mittenfrequenz (f0) geteilt durch die Bandbreite, die Bandbreite ist wiederum die Differenz der Frequenzen an den -3dB Punkten des Filters (nennen wir sie mal f1 und f2), dementsprechend ist die Güte Q=f0/(f2-f1), und zwar immer.

Was du meinst, ist die Flankensteilheit. Nachdem die relativ schwer in Worte zu fassen ist, gibt es hierzu sogar zwei weitere Zeichnungen:

[ externes Bild ] [ externes Bild ]

Die Flankensteilheit eines Equalizers wird bei den meisten Controllern weder genannt (weil sie auch mal gerne mit der Güte und dem Gain variiert), geschweige denn dass sie einstellbar wäre. Equalizer lassen sich dementsprechend unter Umständen weder 1:1 übertragen, noch unter der Aufwendung von Messtechnik in identischer Funktion nachbilden lässt (es wird bestenfalls ähnlich!).
Weiter Krux an der Sache, die Flankensteilheit hat neben Güte und Gain einen nicht unerheblichen Einfluss darauf, wie der Equalizer den Phasenverlauf beeinflusst. Je nach Stelle, an der ein Equalizer greifft, kann das einen erheblichen Einfluss auf die Funktionalität eines Setups haben.

Beim Crossover sieht das etwas anders aus. Die haben zwar keinen Gain, aber noch immer eine Wirkfrequenz, eine "Güte" und eine Flankensteilheit. Bei Wirkfrequenz und Flankensteilheit ist denke ich klar, was sie tun, sagen wir nur die "Güte" regelt beim Crossover, wie sich der Filter beim Beginn es Abfalls verhält, währenddessen die Flankensteilheit (hier dB/Oct) aussagt, was dannach passiert.
Nun gibt es Filter, bei denen sowohl Flankensteilheit, als auch Güte fixiert sind, die tragen allesamt lustige Namen wie "Butterworth", "Bessel" oder "Linkwitz Riley". Diese sollten von Controller zu Controller, identisch sein.
Allerdings gibt es auch einige Controller, bei denen diese eben genannte Güte frei einstellbar ist.
Robb Goodnight hat geschrieben:Hersteller wie D&B, Nexo, Seeburg, etc. haben ja passend zu ihren Lautsprechern meistens Controller im Programm, die auf die jeweiligen Serien abgestimmt sind.
Nun machen gerade größere Hersteller gerne davon gebrauch, ihre Filter im Übergangsbereich individuell zu "shapen", sprich hier kommt man mit einem Controller, wie dem DCX, kein Stück weiter. Ein EV DC One, bzw. das Dynacord Pendant, kann das aber z.B. noch.

Dann gibt es noch eine andere Welt, die heisst FIR Filter. Alles von was wir bisher gesprochen haben, ist die digitale Nachbildung einer analogen Filterschaltung, die neben dem Frequenzgang auch die Phase beeinflusst.
Der FIR Filter dagegen beeinflusst nur die Frequenz, oder Wahlweise auch nur die Phase, und das im Zweifelsfall auch nur auf einen bestimmten Bereich fixiert. Dadurch wird das Signal jedoch verzögert, umso stärker, je tiefer der Filter gesetzt wird, oder je größer dessen Eingriff wird. Im Bassbereich wird daher auf FIR verzichtet.

Das ist eine Welt, die ganz wenigen Controllern vorbehalten bleibt. Ich glaube der Lake Controller ist einer der ganz wenigen, die diese Funktionen bieten, und frei auf dem Markt erhältlich sind.

Noch zum Thema Phase, es gibt gleichfalls sehr wenige Controller, die die Phase überhaupt richtig "schieben" können! Im Menü vom DCX gibt es zwar die Option, jedoch wird hier nicht wirklich die Phase beeinflusst, sondern ein Delay gesetzt, dass der eingestellten Phasenverschiebung am Punkt des gesetzten Tiefpasses entspricht.
Nehmen wir also an, wir haben einen Hochtöner, der bei 1kHz gefiltert ist und stellen eine Phasendrehung von 90° ein. Der DCX setzt nun ein Delay von 0,25ms. Bei 10kHz entspricht das jedoch einer Verschiebung der Phase um 900°. Hätte der Controller tatsächlich die Phase geschoben, wären es sowohl bei 1kHz, als auch bei 10kHz, oder sonstwo, immer 90°!

Was große Hersteller auch gerne machen, ist die Nutzung von Multiband Peak und RMS Limitern, ein Feature, dass prinzipiell nicht sonderlich schwer zu implementieren ist, aber Otto-Normal-Verbraucher wenig nützt, und bestenfalls vor Hindernisse beim Einrichten stellt.
Aber auch das ist einer der Punkte, der Systeme großer Hersteller ausmacht. Nehmen wir als Beispiel einfach mal einen ganz simplen BR Sub, der Controller weiss z.B., dass die Pappe auf dem Tuning extrem viel Leistung abkann, ohne zu überhuben, aber auf dem oberen und unteren Hubmaximum nicht. Der Peak Limiter lässt also im Bereich um das Tuning herum deutlich mehr Pegel zu, als um die Hubmaxima herum.
Der RMS Limiter sieht dagegen eher "Die Pappe verträgt in dem Frequenzbereich so und so viel Leistung langfristig", und regelt dementsprechend herunter, wenn z.B. lange Zeit nur Pegel auf dem Tuning gefahren wird, wo der Treiber fast nicht huben kann, und die Kühlung dementsprechend eher schlecht ist.

Gehen wir noch einen Schritt weiter, fortschrittlichere Controller loggen mit, wie viel Leistung über welchen Zeitraum einem Lautsprecher in welchem Frequenzbereich zugeführt wurde, können daraus errechnen, welche Temperatur Treiber und Gehäuse haben.
Diese Erwärmung vorraussehend, kann das Setup im Controller angepasst werden, z.B. greifen EQs weniger oder stärker, Trennfrequenzen werden etwas versetzt, alles um die Eigenheiten zu kompensieren, die die Treiber bei Erwärmung entwickeln.
Zusammen mit Parametrischen EQs, die nur auf den schieren Pegel reagieren, aber Eckdaten wie die Erwärmung der Treiber ausser acht lassen, kann man in Kombination praktisch jegliches Eigenleben der Treiber unterbinden.
Auch die Limiter können anhand dieses thermischen Modells natürlich sehr feinfühlig gesetzt werden, da sowohl die Zunahme des Hubs bei Erwärmung der Treiber, als auch eine zu große Erwärmung der Treiber insgesamt, natürlich berücksichtigt werden können, und das natürlich wieder frequenzselektiv!

Kurz zusammengefasst:

Den großen Herstellern stehen Mittel zur Verfügung, mit denen normale Anwender nicht einmal etwas anfangen könnten, selbst wenn sie diesen zur Verfügung ständen. Manche dieser Hersteller machen davon gebrauch, andere nicht. Über alles betrachtet können diese einen Zugewinn an Betriebssicherheit und Klangtreue bedeuten.
Systeme können insgesamt weiter ausgereitzt werden, als es mit gewöhnlichen Controllern der Fall wäre. Lassen wir mal dahingestellt, ob dieser teuer zu erkaufende Aufwand tatsächlich einen Vorteil gegenüber einer größeren Menge inexpensiveren Materials hat ;)

Was das Nachstellen von Setups großer Hersteller angeht, so hängt es massiv davon ab, wie tief diese in oben genannte Trickkiste der Controllertechnik gegriffen haben, was von Produkt zu Produkt und von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich sein kann.
Fakt ist jedoch, dass dem gewöhnlichen Anwender nur ein Bruchteil der Mittel zur Verfügung steht, die großen oder ambitionierten Herstellern zur Verfügung stehen. Seeburg zähle ich da schonmal nicht dazu, aber die verschenken auf der Messe dafür schöne Kaffeetassen ;)

#4

Beitrag von Jobsti »

Um das nochmal in Kurz zusammenzufassen:

- Reine Filterfunktionen, also die Weiche, können wir idR. 1:1 übernehmen, wie auch das Delay.
- Beim EQ gibt's dann allerdings Probleme, da hier jeder sein eigenes Süppchen kocht, gerade beim Q-Faktor (Die Kuhschwanzfilter sollten aber wieder halbwegs ähnlich sein)
- Bei der Phase müssen wir ebenfalls aufpassen, hier kommt's drauf an wie der Controller das macht (Diese Aussage sollten wir mal messtechnisch untersuchen)
- Nutzt ein Hersteller FIR-Filter, muss unser Controller das ebenfalls können.

Bei der Phase bin ich mir net 100% sicher, denn die Phase hat eigentlich immer was mit der Zeit (und Frequenz) zutun,
vielleicht müsste man einfach mal diverse Controller Vergleich-messen.

Wichtig: 180° Phasendrehung entspricht (bei vielen Controllern) NICHT einer Invertierung des Signals.
Dennoch nennt sich die Invertierungs-Funktion bei einigen Controllern "Phase 180°", geht das nur an/aus-Schalten,
oder nur 0°-180° entspricht das idR. aber der Invertierungs-Funktion.

Zu den Limitern:
idR. reicht es einen peak Limiter am Ende der Kette sitzen zu haben, dieser Limitiert quasi den Maximalen Ausgangspegel,
allerdings lässt sich dieser durch die Filterfunktionen beeinflussen, da er nur nach dem Ausgangspegel schaut
(Stichwort LowCut +EQ. Sagen wir 50Hz HP, und der DJ kloppt einen 30Hz EQ rein, bietet der Limiter keinen Schutz mehr)

Derweil haben viele Controller dazu noch einen Kompressor, was nix anders als ein RMS-Limiter ist, der aber am Anfang der Kette sitzt,
dieser limitiert das Signal direkt, bevor es irgendwie bearbeitet wird.

Beide Limiter in Kombination (Eingangs- & Ausgangssignal) sollten idR. ausreichend Schutz bieten.
Einige Systemcontroller, wie z.B. Nexo bieten dann noch eine Sense-Leitung, welche die aktuell anliegende Leistung überwacht/steuert/limitiert.
Wieder andere können z.B. auf das AIC von 18s Chassis oder ähnliche Mechanismen zugreifen/steuern,
oder haben Multiband-Kompressoren/Limiter. (Diese verbiegen uns halt gut den Sound, dafür können wir noch das letzte Tüpfelchen Leistung bei Frequenz X herausholen)



Was man von diesen Schutzmechanismen aber wirklich benötigt, sei mal dahin gestellt.
Meine Meinung: Solange man gescheit Limitiert und seine Endstufen nicht viel zu groß auslegt, bieten Peaklimiter eigentlich ausreichend Schutz,
gerade wenn man nur selbst mit seinem Material arbeitet.
Mit RMS-Limiter dazu ist man dann aber für 95% der Fälle recht sicher.
Wir wissen ja: lieber etwas früher limitiert und Chassis schonen, als bis zum Anschlag gequält (nur leider sehen das viele anders).


Bei FIR Filtern ist immer das Delay zu beachten, das kann man sich entweder ausrechnen (Samplingrate beachten) oder eben messen.
Ob und wann es FIR benötigt, ist aber umstritten (Wie ich das so lese im Netz jedenfalls).
Derzeit können das ja schon einige Controller am Markt welche frei erhältlich sind,
wie z.B. die XD-Serie von Xilica, oder die HAL von Rane.


Schön ist Flohs letzter Absatz, der fasst das Ganze nochmal gut zusammen.
Fazit daraus ist jedenfalls, das uns die besten Mittel und Funktionen nix nützen, wenn wir selbst damit nix anfangen können,
wo ich den Großteil der Anwender dazu zähle, denn hierfür muss man Entwickler sein.
IdR. werden die Lautsprecher quasi mit den (System-)Controllersettings parallel gestrickt.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#5

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:33, insgesamt 1-mal geändert.

#6

Beitrag von Jobsti »

Hä?
Doch, der RMS Limiter sollte am Anfang der Kette sitzen, vor den Filtern und vor dem EQ,
dieser Limitiert dann das unbearbeitete, volle Signal auf den Maximalen Pegel.
Somit kann der DJ vom Pult EQ, oder Gain rein schieben wir er will, es wird limitiert.

Siehe Xilica XP, Kompressor pro Eingangskanal, Limiter pro Ausgangskanal.

Wäre der RMS Limiter am Ende der Kette, wie der Peak, würde er wieder nicht richtig
limitieren mit gesetzten Filtern.

Da der RMS Limiter aber soft greift, muss am Ende noch der Peak-Limiter sitzen,
welcher die eventuellen Spitzen hart limitiert und net mehr als die Max zulässige Spannung raus lässt,
bzw. wenn wer net weiß was er da mit seinen EQs anstellt, oder den DynEQ falsch setzt ;)


Nutzt man Geräte wie den HAL, kann man sich per Drag&Drop aber alles so oft und an jegliche Position setzen wie man möchte. ;)
Oder man macht das mit aktuellen Endstufen, die Endstufen haben intern den konfigurierbaren Peak-Limiter, der Controller den RMS-Limiter/Kompressor,
wobei der auch wieder vorne sitzen sollte zwecks den Filtern.
Mit freundlichen Grüßen
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#7

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:32, insgesamt 2-mal geändert.

#8

Beitrag von Jobsti »

Wir machen einen Hochpass mit -6dB Punkt bei 50Hz, jetzt greift der Limiter ganz normal sobald die 0dB erreicht sind.
Allerdings werden die 0dB "obenrum" erreicht, somit könnten wir bei 50Hz ganze 6dB EQ rein schieben bis der Limiter greifen würde,
bzw. ein 50Hz Sinus rein schicken mit 6dB höherem Pegel.

Was passiert wenn wir haarscharf limitiert haben und den Hochpass genau zum Xmax gesetzt haben?
Richtig, es wird 6dB zu spät limitiert und das Chassis wird gegrillt.

Deswegen sitzen die RMS-Limiter normal im Eingangskanal, bzw. Anfang der Kette, siehe fast alle Xilixa Controller.



Ich persönlich wüsste nicht, was ich mit einem RMS Limiter am Ende der Kette will,
am Ende will ich per Peaklimiter nur den Maximalen Ausgangspegel/Spannung limitieren, dass mein Amp auf keinen Fall mehr wie Leistung X ausgibt,
kann meine Endstufe das allerdings schon (siehe Ram mit DSP, PKNC usw.), kann ich den Peak am Ende im Controller auch aus lassen ;)
Mit freundlichen Grüßen
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#9

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:32, insgesamt 1-mal geändert.

#10

Beitrag von Jobsti »

Richtig, der RMS-Limiter limitiert eigentlich gegen Thermische Überlast, limitiert einfach nur den Durchschnittspegel, deswegen auch RMS.
Optimal wäre dann natürlich, wenn dieser am Anfang UND Ende der Kette sitzen würde, idR. reicht's aber am Anfang der Kette aus.


Den Peaklimiter setzen, dass er dem Filter folgt?
Das musste mir genauer erklären, welcher Controller kann das von Haus aus? (HAL mal ausgenommen)


PS:
Ich war der Meinung, dass ein korrekt eingestellter Kompressor einem echten RMS-Limiter sehr nahe kommt,
deswegen habe ich das gleichgesetzt.


Nochmal für alle Mitleser:
Der RMS-Limiter Limitiert auf die grobe RMS Belastbarkeit des Chassis, lässt aber flotte Peaks durch (lange Attack),
dahinter sitzt dann aber der Peaklimiter, welcher nochmal das absolute Maximum limitiert (zero Attack) und auf keinen Fall mehr durch lässt.

Beides in Kombination schützt sehr gut und lässt unser System weiterhin sehr dynamisch klingen, auch unter Limitierung!

Dennoch müsste noch ein RMS-Limiter an den Anfang der Kette zwecks dem besagten Problem mit den Filtern/EQs,
somit kann der RMS Limiter auch einfach an den Anfang der Kette geschoben werden, jedoch sollte man dann
genau wissen was man mit seinen internen EQs usw. noch so anstellt.
Mit freundlichen Grüßen
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#11

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:32, insgesamt 3-mal geändert.

#12

Beitrag von Jobsti »

Oben nochma Edit gemacht ;)

Anm.:
Wenn ich den Limiter VOR den Filter setze, berücksichtigt er das doch, ist doch viel einfacher ;)
Mit freundlichen Grüßen
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#13

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:33, insgesamt 2-mal geändert.

#14

Beitrag von Jobsti »

Das ist doch so net gesagt.....
Sagen wir unser Controller kann die +22dBu, unser Amp will aber nur 0dBu zur Vollaussteuerung,
dann haben wir vorne und hinten ganze 22dBu Headroom.

Deswegen setzen wir ja auch unsere Limiter.
Der Amp will sagen wir 3dBu für 1kW und wir wollen auf 500W limitieren,
stellen wir den Peaklimiter auf z.B. 0dBu und unser Amp macht auf keinen Fall mehr als 500W, frequenzunabhängig.
Problem: Wie oben gesagt, Hochpass/Tiefpass.

Haben wir einen RMS Limiter an Board, oder eben voll konfigurierbaren Kompressor, stellen wir den RMS auf 0dBu grob und den Peak auf z.B. 2-3dBu.
Sitzt unser Kompressor nun aber am Anfang der Kette und wir schieben im Kanal (nach dem RMS) +3dB EQ rein, sollten wir aber wieder genau aufpassen
und entweder -3dB Kanalgain machen oder den RMS früher ansetzen. ODER wir schieben den EQ im Eingangskanal rein, denn der Limiter hier sitzt idR.
am Ende vom Eingangskanal, bzw. Anfang des Ausgangskanals.

Das Problem ist eigentlich nur, dass unsere Limiter nicht Frequenzabhängig greifen, somit muss einer vor der Weichenfunktion sitzen.
Würden sie das machen, wär das kein Thema alles ausschließlich am Ende zu haben.


An das Ende der Kette gehört auf alle Fälle IMMER ein Peak- bzw. Zero-Attack-Limiter, solange im Amp keiner vorhanden ist.

@ Einsteiger:
In den üblichen Amps sind lediglich Cliplimiter, das sollte nicht durcheinander gebracht werden.
Mit freundlichen Grüßen
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#15

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:33, insgesamt 1-mal geändert.

#16

Beitrag von Jobsti »

Genau, die Peaks könnten noch durch, aber das sind immerhin nur Peaks, welche die üblichen Kisten verkraften sollten heutzutage.
den Peak am Ende setzen wir ja auf die Maximalwerte, oder eben auf Xdamage ;)
Klar könnte man da auch einen Peak-Limiter setzen, nur wird das klanglich sicher nicht prickelnd sein,
also die Lösung: Kompressor.

In Kurz:
Vorne Kompressor, hinten RMS-, und ganz am Ende Peak-Limiter,
das wäre recht optimal und schützt auch vor Extremfällen.

Ich finde aber, Kompressor, Richtung RMS eingestellt am Anfang und Peak am Ende reicht in den meisten Fällen locker aus.



Für alle die zwischendrin was net verstanden habe, ein Bild vom Peaklimiter am Ende der Kette ;)
"Hier greift der Peaklimiter" sollte eigentlich ein Pfeil auf die rote, durchgezogene Linie sein.
Rot: Hier greift der Limiter, Pegel-, nicht Frequenzabhängig.
Gelb: Üblicher Verlauf mit Hochpass
Blau: Verlauf mit Hochpass und EQ

Was man hier sieht, führt natürlich nicht nur zum unsicheren Betrieb,
sondern verbiegt uns unter Umständen auch unsere Weichenfunktion!


In der Praxis: (meine Zusammengefasste Meinung)
• Nur Peaklimiter am Ende:
Stellt man auf etwas weniger ein als die RMS-Last, schont das System und ist recht sicher, solange es der DJ net maßlos übertreibt,
zudem liegen sehr selten die EQs des DJ Mixers genau dort wo unsere Filter gesetzt wurden.
Ebenfalls ist darauf zu achten, dass ihr im Controller selbst es mit EQs nicht übertreibt, bzw. diese gescheit mit einbezieht.

• RMS und Peaklimiter am Ende:
Ähnlich wie oben, jedoch wird unsere System insgesamt dynamischer limitiert, sollte aber tunlichst alles korrekt gesetzt werden

• Kompressor am Anfang, Peak am Ende:
Bietet recht gute Sicherheit, auch vor dem DJ, Dynamik kann aber leiden (wie immer nur im Grenzbetrieb), oder falsch eingestellt auch die Sicherheit.

• Kompressor am Anfang, RMS + Peak am Ende:
Korrekt eingestellt bietet das eine sehr hohe Sicherheit, egal was der DJ vorne so treibt.

In allen Fällen gilt aber:
Wer mit Filtern und EQs Unfug treibt, bzw. diese nicht in seine Limiterberechnungen mit einbezieht,
kann dennoch sein System Grillen.

Egal wie, gut limitiert ist halb gewonnen.
Wer am Limit fährt, hat idR. einfach viel zu wenig aufgestellt oder seine DJs nicht im Griff,
somit gilt: auf die paar letzten Watt verzichtet und gut is.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#17

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:33, insgesamt 3-mal geändert.

#18

Beitrag von Jobsti »

Oben wieder Edit.
Ich hoffe die Praxis-Zusammenfassung entspricht auch grob deiner, falls wir net wieder aneinander vorbei-reden :D

Ob man Limiter hören sollte, oder nicht, ist wieder eine Glaubensfrage,
gerade im PA Forum gibt's ja unendliche Diskussionen, teils aber auch mit super witzigen Lösungen,
z.B. mit Triggersignal was den Input einfach immer leiser macht, oder "ich bin Doof" Samples in die PA einspielt,
oder mit den getriggerten 4x1kW Sonnenbrand-Brennern über'm DJ :D
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#19

Beitrag von Fio »

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Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:33, insgesamt 1-mal geändert.

#20

Beitrag von Robb Goodnight »

Ich versuche es mal einfach an einem Beispiel zusammenzufassen:
Angenommen ich würde mir 2x Nexo PS12 kaufen, evtl. auch noch PS Bässe dazu, dann könnte ich diese zwar an meinen Endstufen betreiben, auch am Controller abstimmen, jedoch könnte ich sie ohne den passenden Nexo Controller nicht voll ausschöpfen. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht klingen würden, aber auf die Kirsche auf dem Sahnehäubchen müsste ich verzichten, richtig?

#21

Beitrag von Jobsti »

Bevor alle aufschreien: Nexo PS10 und PS15 gibts, aber keine 12er ;)

Also die reinen Settings vom Controller werden wir recht sicher mit dem DCX nachbilden können,
jedoch müssten wir dazu den Nexo-Controller vermessen und dann ebenfalls den z.B. Behringer.

Was wir jedoch nicht hin bekommen, ist der Limiter zwecks der Sense-Leitung.
Das würde mich aber net so stören, Limiter + DynEQ und gut is.

Alternative: Eigene Settings dafür entwickelt/entwickeln lassen.

Fazit:
Um's Messen kommt man net drumherum!


Da wir's gerade von Nexo haben:
Hat schon wer die aktuelle PS15 gehört mit dem neuen Faital drinnen?
Wurde die mittlerweile mal linear entwickelt, oder gleiches Spiel wie vorher? Neuen Controller, oder geht's noch mim alten?
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#22

Beitrag von Robb Goodnight »

Alles klar danke :)

Oh, keine 12er? Finde ich etwas ungewöhnlich aber stimmt, hab gerade nochmal gegoogelt. Da kommen zwar zig Bilder, sind aber echt alles 10/15er :O

#23

Beitrag von BERND_S »

...was ich mich frage.
Man kauft sich doch Nexo-Kisten ausschließlich, wegen des Namens, warum dann Controller (+ evtl. Amps) eines Herstellers mit einem denkbar schlechten Namen verwenden?
Sieht in Verleihlisten sicherlich nicht wirklich gut aus.

Gruß,
Bernd

#24

Beitrag von Flore² »

Meinst du die Nexo PS15 R2, oder gibt's es schon wieder neuere?
Falls du die meinst, die haben auch einen neuen Controller (PS15TD-R2) bekommen.

#25

Beitrag von think »

Nochmal zurück zum DCX:
Wird der Peaklimiter nicht quasi zum RMS Limiter, wenn ich die Release Zeit schön hoch setze, also auf 4000ms?

#26

Beitrag von börni »

Nein, da der Peak Limiter sofort ("zero attack" -> 0ms Eingriffszeit) bei Überschreitung des eingestellten Threshold eingreift. Die Release Zeit gibt nur an, nach welcher Zeit nach unterschreiten des Threshold Wertes der Limiter den Eingriff zurücknimmt (oder nach dieser Zeit den Eingriff wieder rückgängig gemacht hat). Das kommt ganz auf den Controller an. Es wird auch oft das Release in db/s angegeben -> dynamische Release Zeit je nach Überschreitungswert.

#27

Beitrag von jones34 »

Stellst du die Release Zeit ganz hoch so Setzt der Limiter die Pegelreduzierung über längere Zeit fest, das führt dann je nach dem wie lange der Wert ist zum bekannten "Pumpen".
Nach kurzen Peaks ist dann auch der Rest zu leise -> so sollte das eher nicht sein.
Wenn man nur stark komprimiertes Material spielt und man die Release Zeit wirklich hoch stellt dann kann man den Maximalpegel ohne weitere Kompression festlegen, wenn man den Limiter überfährt kann es halt mal sein das eine sonst längere leise Passage auf einmal ganz schön laut wird...


Gruß

#28

Beitrag von jäger-audiodesign »

Was die Nexokisten angeht. In den Höllsternamps gibt's ja auch Presets die ordentlich funktionieren ohne Senseleitung.
Einfach mal nen Adapter basteln von Spekaon auf XLR, Speakon an die Endstufe mit original Nexocontroller anschliessen, den XLR an ne DI-Box und alles zusammen an das Audio Interface des Messsystems. Dann per zweikanaliger Messung das Preset ausmessen.

Jetzt das ganze Spiel an den DCX und das Preset nachbauen, fertig…

Gruß

Sebastian

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