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[Frei zum Nachbau] Lonely.TH15 [15“ Tapped Horn + the box 15LB075-UW4]

User stellen ihre fertigen kostenfreien Projekte zum Nachbauen vor. (Fertige Projekte werden hierher verschoben)
Auch unsere offiziellen Forenboxen (LF-Serie) wie auch Weichenmods sind hier zu finden.

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Subwoofer

#1

Beitrag von lonelybabe69 »

Hallo Forumskollegen! (m/w/d)

„Der König ist tot, es lebe der König“ [Le roi est mort, vive le roi] :sex:

Mit diesem Projekt hier trage ich die erste Version des Lonely.TH15 zu Grabe und ersetze sie vollständig mit der neuen Version,
die die alte fortan komplett........beerben wird. :P

Alle meine Tapped Horn-Projekte beginnen mit einer Challenge.
Also quasi eine Art persönlichen Motivation, irgendein bereits bekanntes Tapped Horn „zu Brust“ zu nehmen und dann zu verbessern, zu tunen und letztlich einen persönlichen Stempel von mir aufzudrücken.....

Da die 1e Version des Lonely.TH15 bereits 2,5 Jahre online ist, wissen die meisten Tapped Horn-Begeisterte, welche #persönliche Challenge ich bei diesem Projekt verfolgt habe.
Der Frequenzgang war vom Jbell SS15 + the box 15LB075-UW4 vorgegeben und so ging es mir darum, eben diesen Frequenzgang im Nutzbass möglichst genau nachzubilden und zeitgleich die Schwächen vom SS15 auszumerzen. Deshalb war der Frequenzgang so, wie er ist.

Nichtsdestotrotz waren mir von Anfang an ein paar Sachen „ein kleiner Dorn im Auge", die mich aber anfänglich nicht so gestört haben.

Der Frequenzgang des Jbell SS15 und auch meines 1en Lonely.TH15 war etwas zu gutmütig im Rolloff. Also nach unten hin sehr flach abfallend.
Das war nicht zuletzt auch eine Folgeerscheinung des etwas zu knapp bemessenen Volumens.
Das mag für viele zuerst sehr verwunderlich erscheinen, denn ein TH ist bereits deutlich größer als ein vergleichbar abgestimmter BR.
.....ein Bilo-Treiber, wie der the box 15LB075-UW4, will nun mal mehr Volumen sehen, um sein volles Potenzial zu entfalten.

Und so ist es keine Seltenheit, dass wenn man ein TH mit zu wenig Volumen konstruiert, resultiert es eben in diesem flachen Rolloff.
Was dann aber wiederum zu Folge hat, dass man zwar seine Abstimmung via Impedanz getroffen hat, aber dat Dingens ist dennoch bassarm. :(
So eine Abstimmung ist vielleicht für Hi-Fi Zwecke für daheim erstrebenswert, weil Room Gain noch untenrum was dazu gibt.
Für PA Zwecke in größeren Locations dagegen ist es Käse.
Klar kann man untenrum entzerren, aber dafür ist ein Tapped Horn nicht gedacht.
Und so war's leider beim ersten Wurf vom Lonely.TH15

franky-gomera, mein langjähriger Freund, Berater und zeitgleich mein härtester Kritiker, der wohl einer der wenigen Menschen auf dieser Erde ist, der mehrere THs von mir gebaut hat, hat diesen Missstand mit zu wenig Bass nach seinem Hörbericht festgestellt :grummel:
Dieser Eindruck verstärkte sich erst recht, nachdem er das Lonely.TH12 gebaut hat und eine Vergleichsmöglichkeit hatte.
Dass er das Lonely.TH15 anschließend verschrottet hatte, weil es ihm keinen Mehrwert im Vergleich zum Lonely.TH12 bieten konnte, hat mich schon sehr geschmerzt. :(

Im Nachhinein bin ich ihm aber sehr dankbar, denn es hat dazu geführt, dass ich diesmal genau HIER ansetzen wollte.

Das Rolloff vom Lonely.TH12 ist aggressiver und nach unten hin steiler abfallend, was ihn etwas kerniger und fetter klingen lässt. Typisch Tapped Horn eben.
Genau so wollte ich das TH15 ebenfalls bei der V2 Version abstimmen. (nicht schon wieder eine Challenge :lol2: )

Für die erste Version hat jemand anders den Prototypen aufgebaut und gemessen wurden lediglich ein paar Alternativtreiber.
Das hat mich ebenfalls persönlich immer gewurmt, weil ich keine Messung mit dem eigentlichen Treiber, der auch darein gehört, anbieten konnte.
Diesmal mache ich alles selbst und hole alles aus dem Chassis raus. :konkurenz:

Losgelöst von irgendwelchen Challenges. :angel:

Bevor ich zu den nackten Tatsachen komme, hier eine kleine Vergleichssimu, die aufzeigt, in welchem Umfang die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger sichtbar, hörbar und später auch spürbar werden.
Simu-Vergleich, rot = Lonely.TH15_alt [TSP von Dausend Acoustics]  vs. grün = Lonely.TH15 [TSP selbst gemessen].jpg
zum Vergleich ALT vs. NEU habe ich bewusst die geklippelte TSP von Dausend Acoustics verwendet. Mit diesen TSP gelingt eine der schlechtesten Simus überhaupt, mit dem 15LB075-UW4. Das Rolloff beginnt bereits bei 60Hz und fällt sehr flach ab. Das lässt die Performance untenrum sehr bassarm ausfallen, obwohl die Abstimmung von 43-44Hz eigentlich mehr Bassperformance suggeriert. Zum Vergleich dann am neuen TH15 meine selbst gemessene TSP.
Hier beginnt der Peak, ähnlich dem TH12 bei 53,5Hz und fällt deutlich steiler ab.
Das sind so die wesentlichen Unterschiede, die sicherlich Appetit auf MEHR machen. :P

Hier die Simulation zu neuen Lonely.TH15. Vorzugsweise, wie immer, in Hornresp.
Lonely.TH15  Hornresp Eingabemaske.jpg
Eingabemaske mit den von mir gemessenen TSP des 15LB075-UW4
Lonely.TH15 +the box 15LB075-UW4 (Hornresp Simuation 2.0xPi), F3 43,12Hz.jpg
hier der simulierte Frequenzgang bei 2.0xPi, F3 43,12Hz
elektrische Impedanz Fb 43,01Hz.jpg
elektrische Impedanz Fb 43,01Hz
Hubminimum Fb 44,26Hz.jpg
Hubminimum Fb 44,26Hz
Group Delay 19,8msec.jpg
Group Delay 19,8msec
Nettovolumen ink. der Halskammer (Ausschnitt des Treibers + Konus des Treibers).jpg
Nettovolumen ink. der Halskammer (Ausschnitt des Treibers + Konus des Treibers)

Auf den ersten Blick keine große Veränderung, wenn man die elektrische Impedanz und das Hubminimum isoliert betrachtet.
Aber darum ging es mir nicht. Ich wollte einen aggressiveren Rolloff und eine tiefere F3.
Das war das Ziel des Projektes. Ob’s mir gelungen ist. Hier kommt der Trommelwirbel :jumpy:
Um die Entwicklungskosten möglichst niedrig zu halten, habe ich den Bauplan in 16mm Spanplatte umgestrickt und auch aufgebaut.
Der finale Plan ist aber selbstverständlich in 15mm Wandstärke.

Gemessen habe ich mein Lonely.TH15, wie immer, draußen in meinem Innenhof auf dem Boden stehend, Messmikro mitte Hornmund.
So sah es aus.
20240724_132904.jpg
20240724_132932_X.jpg
20240724_132938_X.jpg
20240724_132946_X.jpg
und jetzt bitte keine Kommentare über die dreckigen Pflastersteine :roll:

hier ist das Endergebnis meiner Bemühungen
Lonely.TH15 + the box 15LB075-UW4,  Messung direkt am Hornmund, Schallpegel nicht auf 1W1m kalibriert.jpg
Messung direkt am Hornmund, Schallpegel nicht auf 1W/1m kalibriert
Lonely.TH15 + the box 15LB075-UW4, F3 42,04Hz.jpg
F3 42,04Hz
Lonely.TH15 + the box 15LB075-UW4, Group Delay 14,9 ms.jpg
Group Delay 14,9 ms

und hier der Vergleich zwischen Simu und Messung. Tja, würde ich sagen, TSP selber zu messen lohnt sich immer
Lonely.TH15 + the box 15LB075-UW4, grün = Simu  vs.  rot = Messung (Pegel an die Simu angeglichen).jpg
grün = Simu vs. rot = Messung (Pegel an die Simu angeglichen)

Impedanz wurde natürlich auch gemessen. Mittlerweile in LIMP. Gefält mir übrigens besser als REW.
Impedanz und Tuning (Fb) Lonely.TH15  42,34Hz.jpg
Impedanzminimum, Phase 0° und Tuning (Fb) bei 42,34Hz

Zu der Trennungsgeschichte, sowohl nach unten als auch nach oben, habe ich aus meiner Messung heraus in REW paar Filter zur Ansicht generiert.
Da kann sich jeder, sofern er möchte, grob dran halten.
Habe dabei einen Hochpassfilter (Lowcut) mit 24dB/Okt, Butterworth gesetzt und für Trennung nach oben hin ebenfalls einen Tiefpassfilter 24dB/Okt, Butterworth.
Diese Filter sind nicht in Stein gemeißelt.
Wer auf Tiefbass keinen großen Wert legt und mehr Pegel haben möchte, setzt den Lowcut eben höher.
Auch ist die Trennung nach oben hin immer location- und/oder aufstellungsabhängig.

Ist aber alles in allem nur eine Empfehlung meinerseits
Lonely.TH15 + the box 15LB075-UW4, HP 30Hz_24dBOkt. BW, LP 160Hz_24dBOkt. BW.jpg
Ich lasse jetzt mal die Messungen für sich sprechen und gehe somit auch schon zum Fazit über.

Also das Projekt ist so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe.
All das, was ich in der neuen Version des Lonely.TH15 umsetzen wollte, ist mir gelungen.

# aggressiveres Rolloff (nach Vorbild des Lonely.TH12). Check
# tiefere F3 und deutlich mehr Bums untenrum. Check
# die Messung passt zu Simu. Check
# die Messung geht in echt tiefer als simuliert. Check
# ich kann endlich TSP messen, die auch passen. Check

Einziger Wermutstropfen ist, dass etwas mehr Volumen nötig ist, um eben diese Performance zu erreichen.
.....aber einen Tod muss man ja bekanntlich sterben

Noch eins zuletzt, bevor Fragen zur Sinnhaftigkeit des ganzen Unternehmens auftauchen.
► Text anzeigen
Den Bauplan verlinke ich, wie immer, unten im Thread.
Auch zusätzlich in englischer Version.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachbauen
Feedback und Fragen zum Projekt jeglicher Art sind ausdrücklich erwünscht!

Da es in diesem Forum leider etwas umständlich ist hochauflösende Bilder in grösserer Menge einzufügen, verweise ich an dieser Stelle an meinen anderen, ähnlich verfassten Thread im Hifi-Forum. Möge unser Admin mir das bitte nicht nachtragen!

Lonely.TH15 [15“ Tapped Horn + the box 15LB075-UW4]
Da gibt's übrigens auch deutlich mehr Infos zum Zusammenbau und sonstige interessante Sachen.

Gruß Viktor :prost:

---------------------------------------------------------------------------------------------
Baumappe Lonely.TH15 [german]

Construction folder Lonely.TH15 [english]
Zuletzt geändert von lonelybabe69 am 6. Sep 2024 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
Für diesen Beitrag von lonelybabe69 bedankten sich 2 Nutzer:
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#2

Beitrag von lonelybabe69 »

Hallo Forum!

Zuallererst möchte ich mich dem Thema TSP Messen widmen.

Dazu bedürfte es natürlich eines Treibers, den ich mir auch diesmal von einem befreundeten Forumsuser namens @Simon geliehen bekommen habe.
Simon ist sowohl hier als im Hifi-Forum vertreten. Seit geraumer Zeit ist mir sein gesteigertes Interesse an der Tapped Horn Entwicklung aufgefallen.
Seine ersten Gehversuche mit seinem Eigenprodukt, dem TH15Loooong, ebenfalls in Verbindung mit dem 15LB075-UW4,
haben mein Interesse geweckt und so haben wir uns connected.
Falls es jemanden interessiert, hier gibts jede Menge Input von mir über die Tapped Horn-Entwicklung. TH15Loooong Tappedhorn mit 15LB075
Auf jeden Fall ein Riesendank an @Simon für die Leihgabe des Treibers und das mir entgegen gebrachte Vertrauen :prost: :angel:
20240724_094425 F.jpg
20240727_084858 F.jpg
das obligatorische Wiegen des 15LB075-UW4 = 7,3 kg
20240724_083050 F.jpg
Gleichstromwiderstand Re 3,4Ohm

Hier ein paar Infos zu TSP-Messen und zu meinem Aufbau.
Für das Messen der TSP, habe ich mir so eine Klemmvorrichtung gebastelt.
20240724_090815 F.jpg
20240724_091010 F.jpg


zum Beschweren der Membran habe ich Fermit verwendet.

Das Chassis an sich ist relativ neu und hat ca. 15–20 Stunden Einsatz in dem TH15Loooong von @Simon .
Man kann es aber durchaus als eingespielt betrachten.
Das Chassis wurde vor dem Messen etwas gewalkt.(Tipp von Oli alias Black Devil!) :prost:
Sprich die Membran mit der Hand 20-30x in jede Seite kräftig bewegt.
Dadurch geht die Resonanzfrequenz gleich 1-2Hz tiefer, was auch in etwa einem Warmspielen entspricht.
the box 15LB75-UW4 (TSP)_WALK 03   +++_upscayl_2x_ultrasharp.jpg
hier sind die TSP vom 15LB075-UW4

Möge das für den einen oder anderen eine Hilfe sein

Gruß Viktor :prost:
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#3

Beitrag von lonelybabe69 »

Hallo Forum!

Bei diesem Projekt hier hat sich eine Gelegenheit geboten, einer Sache auf den Grund zu gehen, die ich schon immer mal untersuchen und beweisen wollte.
Mich erreichen ja immer wieder mal via PN Erfahrungsberichte von diversen Nachbauern meiner Projekte.
Manchmal sehe ich dabei, wie die Leute ihre Tapped Horns mit dem Hornmund nach oben aufstellen.
Da sehe ich mich jedes Mal in der Pflicht, die Menschen aufzuklären, welche Nachteile sie sich durch diese Aufstellung einhandeln.
Leider stoße ich sehr oft auf Unverständnis.
Meist mit der Begründung, dass es sehr gut klappt und beim Bassreflex geht es doch schließlich auch. :roll:
Auch sehe in letzter Zeit vermehrt YT-Videos, bei denen die MTH30-Jünger ihre Kisten mit dem Hornmund nach oben aufstellen :wall:

Also hier mein Senf dazu.

Ein Tapped Horn unterliegt den gleichen Gesetzen, wie jedes Horn auch. Jede Begrenzungsfläche erweitert den Pegel und den Tiefgang.
Andererseits, wenn man alle Begrenzungsflächen weglässt und das TH mit dem Hornmund vom Boden entfernt, leidet der Tiefgang und die Resonanzen verstärken sich. Das kann man in Hornresp sehr gut simulieren. 2.0xpi ist die Standardaufstellung am Boden. 1.0xpi ist Wand-Boden und 0.5xpi Ist Ecke. Bei der Eckaufstellung hat man logischerweise am meisten Pegel, wie bei allen LS. Beim Tapped Horn dagegen wird der Frequenzgang immer linearer und die Resos gehen stark zurück. Das Worstcaseszenario ist 4.0xpi Aufstellung, also frei im Raum mindestens auf Ohrhöhe. Da hat man durch die fehlenden Begrenzungsflächen den wenigsten Tiefgang, den wenigsten Pegel und die Resos treten stärker hervor. Also quasi, sobald du dein TH mit dem Hornmund vom Boden entfernst, näherst du dich der 4.0xpi Aufstellung an. Beim verwendeten von mehreren Hörnern tut man sie deshalb Stacken. Aber so, dass der Hornmund immer am Boden angekoppelt wird und immer Hornmund an Hornmund, sodass sich der Hornmund durch Addition vergrößert. Dadurch hat man der größte Tiefgang und Pegelausbeute.

Ein Tapped Horn ist kein richtiges Horn, weil es auf einer Viertelwellenlänge abgestimmt wird. Dadurch kann es im Vergleich zum richtigen Frontloaded Horn kompakter ausfallen, muss aber mit der begrenzten Bandbreite leben und die Resonanzen versauen einem den Frequenzgang oberhalb des Nutzbasses. Da ein Tapped Horn immer als Subwoofer genutzt wird und nach oben hin getrennt wird, kann man zumindest diesem Problem gut beikommen.
Diese kompakte Bauweise des Tapped Horns ist aber an die Bedingung geknüpft, dass immer mindestens eine Begrenzungsfläche vorhanden ist.
idR ist es der Boden.
Entfernt man den Hornmund vom Boden, wird es immer bassärmer. :flop:
Wie sehr, wollte ich diesmal mit ein paar Messungen aufzeigen. uglygaga:

Die Messungen, die ich gleich posten werde, wurden bei gleichem, unveränderten Verstärkerpegel gemacht.
Dadurch sind die Wirkungsgradunterschiede sehr deutlich sichtbar.

Los gehts
Lonely.TH15, Aufstellung normal stehend, Hornmund am Boden, Messmikro Hornmund-mitte 20cm hoch.jpg
20240724_132904 F.jpg
das ist der Standard-Fall. Der Hornmund ist am Boden, Messmikro Hornmund-mitte 20cm hoch, das Tapped Horn steht oder liegt seitlich. Gemessen, wie im Eingangspost

Lonely.TH15, Aufstellung überkopf stehend, Hornmund oben, Messmikro Hornmund-mitte 56cm hoch (Pegelverlust bei 50Hz -2,31dB).jpg
20240726_171000 F.jpg
20240726_171009 F.jpg
Aufstellung überkopf stehend, Hornmund oben, Messmikro Hornmund-mitte 56cm hoch (Pegelverlust bei 50Hz -2,31dB)

Lonely.TH15, Aufstellung überkopf erhöht stehend, Hornmund oben, Messmikro Hornmund-mitte 129cm hoch (Pegelverlust bei 50Hz -3,01dB).jpg
20240726_172406 F.jpg
20240726_172423 F.jpg
Aufstellung überkopf erhöht stehend, Hornmund oben, Messmikro Hornmund-mitte 129cm hoch (Pegelverlust bei 50Hz -3,01dB)

Lonely.TH15, 3 Aufstellungen.jpg
hier alle 3 Aufstellungen übereinander gelegt.


Im Grunde bestätigt meine Messreihe, was die Simulation 2.0xpi vs. 4.0xpi vorausgesagt hatte.
Erschreckend ist allerdings, dass man durch einfaches Umdrehen des THs und 36cm Höhenunterschied beim Hornmund so dir nix, mir nix mal eben über -2,3dB verloren gehen. :shock:
Also quasi all das, was ich bis jetzt durch eigene Hörversuche erlebt habe, habe ich jetzt schwarz auf weiß belegen können.
Ich denke, dies sollte man bei zukünftigen Aufstellungen berücksichtigen.

Gruß Viktor :prost:

#4

Beitrag von jones34 »

Es ist schön, dass du so motiviert bist.
Mit deinen Messungen kannst du aber leider nicht das zeigen was du zeigen willst.

Stell dir mal die Spiegelquellen durch den Boden vor. Da bist du nahe am Boden auch nah an der Spiegelquelle dran.
Mit etwas Abstand zum Boden wird die im Nahfeld dann schnell weniger relevant -> weniger Pegel.
Im Fernfeld funktioniert die Addition aber in beiden Fällen. Genau da müsstest du also messen.
Da werden die Unterschiede vermutlich deutlich kleiner ausfallen als dir lieb wäre.

#5

Beitrag von lonelybabe69 »

Hallo Johannes!
jones34 hat geschrieben: 7. Sep 2024 21:35Da werden die Unterschiede vermutlich deutlich kleiner ausfallen als dir lieb wäre.
Ist es ein theoretischer Ratschlag oder hast du das schon an einem Tapped Horn ausprobiert und den Unterschied für gering erachtet?

Denn ich habe das nämlich gemacht. Bis jetzt vorzugsweise mit meinen Ohren.

Ich habe ja paar TH-Projekte mehr realisiert und bis jetzt habe ich diesen Test jedes Mal gemacht. Sowohl mit dem großen TH18 als mit dem kleinen TH8, den ich ebenfalls dieses Jahr veröffentlicht habe.

Also den Unterschied merkt man sowohl im Tiefgang als auch im Pegel.

Natürlich könnte man jetzt meinen, unser Gehör ist ja trügerisch und schnell vergesslich, was mir bekannt ist.
Deshalb habe diesen Test mit 2 Exemplaren durchgeführt. Bei meinem Erstlingsprojekt, den 42Hz-Krawallbruder, habe ich immer noch 2 Stück in meinem Besitz. Und da hat sich so ein Test quasi von alleine angeboten.
Also den Unterschied hört man auf 1m, auf 3m und auf 5m jedes mal. An meinen Ohren bei 1,82m Größe meiner Wenigkeit. Irgendwann ist es dann nicht mehr einordnerbar, da die Richtwirkung nachlässt. Und so große Felder bzw. Locations habe bis jetzt nicht testen können.

Im Grunde ging mir in diesem Test darum zu zeigen, was passiert bei einem TH bei 4xpi und was bei 2xpi.
Die Simulationen haben es ja vorhergesagt. Das kann man ja in Hornresp schnell umstellen.
Und so war es genau so, wie ich das in meinem Post beschrieben habe.
Sobald man den Hornmund eines Tapped Horns von seiner Begrenzungsfläche (Boden) entfernt, wirds es leiser, bassärmer und die Resonanzen verstärken sich.
Und die Messungen weisen letztendlich genau das nach, was ich schon mehrfach durch diverse Hörtests bereits wusste.

Also all das, wo das TH nicht brillieren kann, ist Vollraum.
Deshalb sollte man ein TH immer schön mit dem Hornmund am Boden lassen und alles wird gut. :angel:


Gruß Viktor :prost:

#6

Beitrag von jones34 »

Ich sage nicht das es gar keinen Unterschied gibt.
Das hab ich selber nicht quantifiziert.

Die Vermutung ist aber durchaus begründet.
Bei den Wellenlängen sollten kleine Änderungen im Fernfeld kaum Auswirkungen haben.
36cm Unterschied sind bei 100Hz gerade mal λ/10. Der Boden ist also für das was da passiert immer noch sehr nahe dran.
Von 4pi kann hier keine Rede sein!
Weiterhin sollte der von dir beschriebene Effekt eine Frequenzabhängigkeit haben. Die sieht man in deinen Messungen quasi nicht.

Hornresp ist nicht das richtige Tool um dies zu beurteilen. Das ist zum einem ein recht einfaches Modell und zum anderen kann das was Raumwinkel angeht nur ganz oder gar nicht.
Für eine sinnvolle Simulation müsste hier eher sowas wie AKABAK genutzt werden.

Mein Tipp daher: Es wird schon einen gewissen Unterschied geben. Nur eben keinen großen. Zumindest wenn man mit dem Gehäuse irgendwie am Boden bleibt.

Davon abgesehen sind deine Messungen einfach nicht geeignet um das zu zeigen was du willst.
Unabhängig ob du recht hast oder nicht!
Da ist einfach mal genau nix belegt. Und das ist eben wichtig aufzuzeigen, da du genau das behauptest.

Deine Hörtests würde ich auch mit Vorsicht genießen.
Da spielt einfach zu viel im Kopf mit, gerade wenn man gewisse Erwartungen hat.
Sowas geht nur wirklich sinnvoll als Doppelblindtest.
Das heißt wieder nicht, dass du unbedingt Unrecht hast. Es ist nur leider nicht zuverlässig.


Grüße

#7

Beitrag von jones34 »

Da ich gerade eh ein bisschen am rumprobieren war hier mal eine Simulation dazu aus AKABAK.

Die Simulation zeigt einfach ein random Lautsprecher aus den Beispielen (ABEC21) mit Boden drunter.
Einmal im Nahfeld und einmal im Fernfeld bei verschiedenen Bodenabständen (35cm und 135cm).

Man sieht schön den Effekt den ich beschrieben hab: Sichtbare Unterschiede im Nahfeld, weniger im Fernfeld.
Fernfeld ist dabei "nur" 5m weit entfernt. Den Pegelunterschied, den man hier noch sieht ist beding durch den unterschiedlichen Abstand, da die Messposition immer am Boden war.
Die Größenordnung passt auch zu deinen Messungen.
Nahfeld_vs_Fernfeld_verschiedene_Bodenhoehen.png

Grüße

#8

Beitrag von lonelybabe69 »

HI!

Mir war das im Grunde genommen gar nicht mal so wichtig, den wissenschaftlichen Beweis zu erbringen, was denn nun genau 2xpi und was 4xpi ist.

Ich wollte lediglich aufzeigen, dass ein Hornlautsprecher, ob das jetzt ein richtiges Horn oder Vierteilwellen-Horn ist sei mal dahin gestellt, der einen Hornmund von nennenswerter Größe aufweist, dass eben dieser HORN-Lautsprecher stark von der Bodenankopplung profitiert.

Deshalb ein mal normal aufgestellt und ein mal überkopf.
Und da ich die Messung mit einer unveränderter Messmethode durchgeführt habe, so sind die Ergebnisse, zumindest für mich und alle anderen, die das schon mal getestet haben, durchaus aussagekräftig.
jones34 hat geschrieben: 25. Sep 2024 21:41 Da ich gerade eh ein bisschen am rumprobieren war hier mal eine Simulation dazu aus AKABAK.

Die Simulation zeigt einfach ein random Lautsprecher aus den Beispielen (ABEC21) mit Boden drunter.
Vielleicht sollte man dafür nicht irgendein Lautsprecher verwenden, sondern explizit einen Backloaded Horn oder eben einen Tapped Horn.
Bspw. bei einem Bassreflex-Sub, der am Boden steht, ist es nahezu egal, ob der Port am Boden ist oder oben oder sogar an allen 4 Ecken, wie Jobsti seine Subs gerne konstruiert. Da gibts keine nennenswerte Veränderung, weil der Port eben zu klein ist, damit der Boden den Port virtuell stark verlängert.
Je größer der Hornmund, desto mehr Einflüsse gibts von der Bodenankopplung.

Nichts anderes wollte ich mit meinem kleinen Test bezwecken!


Gruß Viktor :prost:

#9

Beitrag von jones34 »

lonelybabe69 hat geschrieben: 29. Sep 2024 13:37Deshalb ein mal normal aufgestellt und ein mal überkopf.
Und da ich die Messung mit einer unveränderter Messmethode durchgeführt habe, so sind die Ergebnisse, zumindest für mich und alle anderen, die das schon mal getestet haben, durchaus aussagekräftig.
So funktioniert es aber einfach nicht etwas zu messen.
Nur weil dein Messergebnis zu deiner Erwartung passt heißt das nicht, dass du auch genau diesen Effekt gemessen hast.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität!
Genau diese systematischen Messfehler wollte ich dir aufzeigen.

Hörner sind nix magisches, schon gar nicht mit so kleinen Mundflächen.
Den Fehler, den ich beschreibe kann man mit jedem Lautsprecher zeigen.
Du kannst ja gerne dein Horn in die Simulation tackern. Den Aufwand wollte ich mir aber gerne sparen.

Für das was du messen willst ist eine Messung im Fernfeld erforderlich!
Das kannst du ja auch einfach mal probieren.
Wenn das nicht möglich ist, ist eine Simulation auch ein guter Weg, nur eben mit dem richtigen Tool.

Du kannst natürlich auch einfach stur an deinem Halbwissen festhalten.
Fände ich aber schade, da du ja durchaus motiviert bist und positiv etwas in Sachen Lautsprecher beitragen willst.


Grüße
Für diesen Beitrag von jones34 bedankte sich:
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