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Klassische Musik

Hier wird sich über Musik unterhalten

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#57

Beitrag von Vittorino »

Also die Living Stero Box habe ich als Vol. I und II schon viele Jahre. Die waren und sind für mich ein unverzichtbarer Einstieg in die Klangwelten von RCA und eine wachsende Liebe für Künstler wie Reiner, Montreaux, Münch, Leinsdorf (alles Dirigenten), Rubinstein. Heifetz, Piatigorsky und Co. geworden. Viele Aufnahmen werden regelmäßig von HiFi-Testern benutzt, was fast schon ein wenig schade ist, denn dafür ist die Musik eigentlich zu gut.

Seitdem ist alles, was im Namen Sony, Box, Klassik und Complete hat, ein potentielles Jagdopfer, für die es entsprechende scharfe Munition braucht. :ugly:

Hört Euch mal bei einem Streaming-Dienst Eurer Wahl die Aufnahme „Scheherazade, op. 35“ von Rimsky-Korsakov mit Fritz Reiner und dem Chicago Symphony Orchstra von 1960 an. Da bekommt man in etwa einen Eindruck, was einen klanglich erwartet.

Macht mich bloß nicht für Missfallen verantwortlich… :lol:
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#58

Beitrag von Modell T »

Verantwortlich macht dich hier niemand, außer dafür, das du diesen herrlichen Thread zum Leben erweckt hast.

Ist bestellt und ich freue mich, auch wenn Du daran Schuld bist! :D

Gruß Frank
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#59

Beitrag von Modell T »

Du bist verantwortlich! Die Living Stereo ist einfach unglaublich. Diese Klarheit, diese Präzision der Instrumente, einfach fantastische Aufnahmen. Ich bin zwar erst bei CD Nr. 7, aber ich freue mich riesig auf die restlichen 53!

Danke für den Tipp, ich wollte es erst nicht glauben. Für knapp 100 € 60 CD's, das kann nicht gut gehen. Ist es aber und macht riesig Freude.

Gruß Frank
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#60

Beitrag von Genussmensch »

Jetzt habe ich mich auch inspirieren lassen. Danke für die Anregung!

Die Box ist bestellt. Ich hatte sie vor einigen Jahren schon auf dem Schirm, da ich einzelne Aufnahmen kenne und sie überragend fand. Damals war die Box dann leider ausverkauft. Nun gibt es sie wieder und ich bin wahnsinnig gespannt!
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#61

Beitrag von Don Kuleone »

Genussmensch hat geschrieben: 22. Nov 2023 15:27 Jetzt habe ich mich auch inspirieren lassen. Danke für die Anregung!

Die Box ist bestellt. Ich hatte sie vor einigen Jahren schon auf dem Schirm, da ich einzelne Aufnahmen kenne und sie überragend fand. Damals war die Box dann leider ausverkauft. Nun gibt es sie wieder und ich bin wahnsinnig gespannt!
Gibt es die digital? Habt ihr einen Link? Wonach kann ich suchen?
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#62

Beitrag von Markus »

[mention]Don Kuleone[/mention] , was meinst Du mit "Digital"? Klar sind die CDs digital, wenn's analog sein soll, wirst Du wohl zum guten alten Vinyl greifen müssen. Den Link zum Angebot bei JPC findest Du im Beitrag oben...

Ich bin dabei, die Box Stück für Stück durchzuhören und bin bisher mehr als begeistert.

#63

Beitrag von Don Kuleone »

Markus hat geschrieben: 22. Nov 2023 15:52 @Don Kuleone , was meinst Du mit "Digital"? Klar sind die CDs digital, wenn's analog sein soll, wirst Du wohl zum guten alten Vinyl greifen müssen. Den Link zum Angebot bei JPC findest Du im Beitrag oben...

Ich bin dabei, die Box Stück für Stück durchzuhören und bin bisher mehr als begeistert.
Oh sorry. Ich meinte online zb über einen Streamingdienst.
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#64

Beitrag von Vittorino »

[mention]Don Kuleone[/mention]

Ich vermute, dass Du einzelne Alben auf den Plattformen suchen und über die Playlist-Funktion diese Box quasi selbst erstellen müsstest.

https://www.discogs.com/de/release/2657 ... Collection

https://musicbrainz.org/release/a384e4a ... 3d80472eba

[mention]Living Stereo Box Hörer[/mention]

Freut mich, dass Euch die Box gefällt. Vielleicht legt Sony die Nr. 2 auf noch einmal auf. Die dritte Box „RCA Living Stereo - The Remastered Collector's Edition“ ist eher durchwachsen.

Habe auch wieder ein paar neue Schätze gekauft. Neben der Horowitz Box habe ich von privat, quasi als Schnäppchen, die Glenn Gould Original Jackets Collection gekauft. Derzeit springe ich zwischen beiden Interpreten und dem Rubinstein oben drauf hin und her beim Hören. Piano Time.

#65

Beitrag von tf11972 »

Da war noch was.
Ich hatte die Box schon vor Jahren gekauft, alle CDs gerippt und dann nur wenige angehört. Gestern führte ich mir wieder eine davon zu Gemüte: Saint-Saens, Debussy und Ibert. Boston Symphony/Munch.
In Sachen Bühne kann die Aufnahme durchaus mit heutigen Produktionen mithalten, im Tieftonfundament leider nicht, bei der „Orgelsinfonie“ ist untenrum fast nichts zu hören, ich nehme an, dass dies damals technisch gar nicht möglich war, solche Bässe aufzuzeichnen, ohne die Analogbänder zu früh in die Sättigung zu treiben.
Viele Grüße
Thomas

www.forestpipes.de

#66

Beitrag von Vittorino »

Auch bei neueren Aufnahmen klingt die Orgel manchmal nicht so tief, wie man das erwarten würde. Es spielen sicher der Aufnahmeraum (kann sich der tiefe Klang überhaupt entfalten?) und die Orgel an sich eine große Rolle. Bei den besten Aufnahmen ist die Orgel imho kongenialer Partner und agiert nicht vordergründig als Showpiece. Dass die analogen Bändern limitieren glaube ich ehrlich gesagt nicht, würde mich da aber über weitere Details freuen.

Die angesprochene Aufnahme von Munch wird häufig als Referenz in Bezug auf Klang und Interpretation genannt. Ich werde vielleicht mal eine Frequenzganganalyse der Files und vergleichend anderer Aufnahmen durchführen, kann mich aber an mangelnden Tiefbass ad hoc nicht wirklich erinnern.

„RCA recording engineer Lewis Layton simply nailed the original recording in Symphony Hall. He managed to capture the orchestra in excellent breadth and depth, but he was further able to balance the huge Symphony Hall organ into the mix. We often think of the organ coming into the sound field, in full glorious brilliance and deep resonance, at the beginning of the fourth movement. But, those who have paid attention know that the organ has been an integral partner in this symphony all the way through. The fourth movement is simply where it takes center stage, with full drama. In the earlier movements, it is the foundation just as the double bass. It is regularly present, but providing the gravitas support structure under the strings. If your system is not telling you this, you have some bass reproduction limitations, or some resolution limitations, somewhere. The organ bass notes can be very, very deep on sustained pedals. But, most importantly, the sound is clear, clean and well articulated. Not just a muddy mess….“

#67

Beitrag von Markus »

Danke, [mention]Vittorino[/mention] , für dieses Zitat. Ich empfand diese Aufnahme auch als sehr natürlich und klangschön. Klar hatte ich auch schon "spektakulärere" Aufnahmen dieses Werks gehört, ob diese dann aber tatsächlich "besser" oder "wirklichkeitsgetreuer" sind? Wie Du schon erwähntest, spielt ganz sicher der Aufnahmeraum und auch der Geschmack von Künstler und Toningenieur eine Rolle, aber eben auch die Eigenschaften des Wiedergaberaums und der verwendeten Wiedergabekomponenten (Anlage und Lautsprecher). Um den Einfluss letzterer auszuschließen hilft auch schon mal, die Aufnahme über Kopfhörer abzuspielen.

Den besonderen klanglichen Reiz dieser Aufnahme macht für mich übrigens nicht primär die tiefe Orgel aus (das ist ein Teil davon), sondern auch die ausgesprochen klangschöne Aufnahme der Bläser inkl. deren Position im Raum. Das ist als Klangbild einfach farbig und ausgewogen in einem Maß, wie dies selbst bei moderneren Aufnahmen nicht immer der Fall ist.

Viele Grüße,

Markus.
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#68

Beitrag von Genussmensch »

Nun ist die Box angekommen. Ich habe kurz reingehört.

In Sachen Orgel habe ich den vierten Satz angespielt. Klar, es gibt deutlich spektakulärere Aufnahmen im Bass. Andererseits erscheint mir die Orgel im Verhältnis zum Orchester sehr organisch eingefangen, das heißt, ein Mehr an Bassfundament hätte womöglich alles überlagert.

Insgesamt eine unglaublich präzise, klare Aufnahme mit wunderbarer Bühne und furchteinflößender Dynamik. Das gilt beispielsweise auch für die Rimski-Korsakov-Einspielung der Scheherazade. Die Bläser sind fulminant eingefangen, ein spektakulärer Klangeindruck, wenn man mit entsprechender Lautstärke hört.

Mir scheint, man hat dort damals ein ganz eigenes Klangideal verfolgt, deutlich unterschiedlich zu dem, was man aus hiesigen Aufnahmen aus dieser Zeit gewohnt ist. Viel schärfer, präziser und herausfordernder, teilweise auch verstörender. Ein wenig wie die Entwicklung mit den Originalklangorchestern der letzten Jahrzehnte. Man hört alles sehr entstaubt und mit der emotionalen Kraft, teils Gewalt, die den Stücken innewohnt, die aber unter allzu viel Wohlklang und Streicherschmelz schnell wie mit Sirup verklebt klingen können.

Ich freue mich darauf, noch weitere Schätze in der Sammlung zu entdecken.
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#69

Beitrag von Vittorino »

Hi Leute,

der (vermeintlich?) fehlende Tiefbass bei der Aufnahme mit Munch hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mal Audacity mit einer Spektrumanalyse bemüht. Ich habe 9 Aufnahmen der Symphonie und habe die zweitälteste (Munch von 1959) mit der jüngsten (Kantorow von 2020) verglichen. Erstere wurde in der Boston Symphony Hall und letztere im Salle Philharmonique, Liège, Belgien aufgenommen. Verglichen wurden jeweils nur die letzten 3 Minuten des Finalsatzes.

Man sieht, dass bei der Aufnahme von Munch der Tiefbass der Orgel vorhanden ist, während er bei der Aufnahme von Kantorow regelrecht vermisst wird. Bei der Aufnahme von Munch erkennt man auch das Gap zwischen Orgel und den anderen Instrumenten recht gut.

Das ist alles nur quick und dirty, aber als direkter Vergleich schon aussagekräftig, wie ich finde. Und hoffentlich richtig interpretiert! Möchte noch jemand eine weitere Analyse? Karajan, Mehta, Barenboim? ;)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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#70

Beitrag von Genussmensch »

[mention]Vittorino[/mention]

Vielen Dank, sehr interessant.

Vom kurzen Reinhören hatte ich auch nicht den Eindruck, dass etwas im Frequenzsprektrum fehlt, sondern dass die Orgel einfach sehr harmonisch in das Orchester eingebunden ist und nicht alles erschlägt.
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#71

Beitrag von Markus »

Hi Jungs,

durch Zufall bin ich nun auf eine Platte gestoßen, die nicht nur künstlerisch, sondern auch klanglich phänomenal ist. Wer hochvirtuose romantische Klaviermusik mag, wird von dieser Aufnahme hochbegeistert sein.

Es handelt sich um die Aufnahme des damals erst 18-jährigen koreanischen Pianisten Yuncham Lim von den 12 transzendentalen Etüden von Franz Liszt. "Etüden" das kennt jeder, der irgendwann einmal Klavierunterricht gehabt hat, als dröge und häufig langweilige Übungsstücke, mit deren Hilfe man seine technischen Fähigkeiten steigern können soll. Darüber hinaus gibt es ab - spätestens seit Chopin - auch eine Gattung von Etüden, die nicht nur hochvirtuos, sondern auch klangschöne und beeindruckende Konzertstücke sind (empfehlen möchte ich in diesem Zusammenhang neben den eigentlichen Chopin-Etüden übrigens auch die Bearbeitungen von Godowski in der Gesamtaufnahme von Hamelin, aber das ist ein andere Thema). Einen der Höhepunkte der Klavieretüden ist sicherlich der eben erwähnte Lisztsche Zyklus, bestehend aus je einer Etüde pro verfügbarer Tonart.

Schon viele Pianisten haben sich an diesem Zyklus versucht, mit mehr oder minder großem Erfolg. Die Stücke sind so höllisch kraftraubend und schwierig, dass nur wenige sie in einem Aufwasch im Rahmen eines Konzerts spielen. Wer jemals die legendäre Liveaufnahme von Berezovsky gesehen hat (https://www.youtube.com/watch?v=A9HjGUtflZg), weiß wovon ich spreche - spätestens nach der Mazeppa (4. Etüde) triefte er im eigenen Saft, hat den Zyklus aber auf bravuröse Art zu Ende gebracht.

Und nun kommt da dieser junge Yuncham Lin und nimmt 2022 am van Cliburn Wettbewerb in 2022 teil und spielt dort im Halbfinale den kompletten Etüdenzyklus vor Publikum - und das mit einer Virtuosität, Hingabe und extrem hohen Risiko, dass man sich wundert, dass man von diesem Wunderkind bei uns vorher noch nichts gehört hat. Die Tontechniker, die dieses Event aufgezeichnet haben, haben ebenfalls einen tollen Job gemacht, der Flügel steht plastisch und klangischön im Raum, so dass die Wiedergabe dieses Konzerts nicht nur interpretatorisch, sondern auch klanglich ein Ereignis geworden ist. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass der junge Mann den Wettbewerb in der nächsten Runde dann auch gewonnen hat.


[Bild]https://cliburn.org/wp-content/uploads/ ... scaled.jpg[/Bild]


Die aktuelle Aufnahme erschien beim Steinways & Sons eigenen Label, aber wie ich gelesen habe, hat Yuncham Lin nun auch einen Vertrag bei Decca unterschrieben, was dann demnächst hoffentlich auch eine Aufnahme des 3. Klavierkonzerts von Rachmaninoff ans Tageslicht fördern wird, welches er inzwischen schon zahlreiche Male mit überwältigendem Applaus aufgeführt hat (schon heute auf Youtube zu finden).

Ein extrem vielversprechendes Talent, welches alle Klavierfreunde im Auge behalten sollten!
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#72

Beitrag von Vittorino »

Vielen Dank für den Tipp. Habe das Album gleich mal in der Apple Classical App hinzugefügt und freue mich aufs Hören.

Bin gespannt, was uns mit dem „Wunderkind“ in Zukunft erwartet. Wenn die Decca solch einen jungen Künstler unter Vertrag nimmt, ist das schon ein starkes Stück.

Die Chopin-Etüden höre ich sehr sehr gern, bei Liszt ist der Funke bisher noch nicht übergesprungen, was jedoch aus eigener Erfahrung noch werden kann. (Von Liszt mag ich aber die symphonischen Dichtungen sehr und höre ich mich aktuell durch die hervorragenden Aufnahmen (Interpretation und Klang!) von Kurt Masur und dem Gewandhausorchester Leipzig.)

Weil es im Beitrag auch um die wahnsinnigen technischen Herausforderungen und den Cliburn-Wettbewerb ging. Glenn Gould hat mal über die Mozart Sonaten gesagt, dass sie für Anfänger zu leicht und für Fortgeschrittene zu schwer seien. ;)
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#73

Beitrag von JuergenK »

Kann man sich auch sehr schön über Tidal in guter Qualität anhören.

Danke für den Tip.

#74

Beitrag von Vittorino »

Hier war lange nichts los. Was machen die Freunde der klassischen Musik?

Ich höre mich zur Zeit durch die Symphonien von Allan Petterson in der Gesamtaufnahme von BIS mit Lindberg/Segerstam/Westerberg. Leif Segerstam starb vor wenigen Monaten im Alter von 80 Jahren.

Die Musik ist für den Hörer (und die Musiker) extrem fordernd. Man entdeckt wenig Licht in der Musik. Trotzdem schaffte es Petterson, einmalige Hör-Erlebnisse zu kreieren. Gerade die wenigen lichten Momente, die man während des Hörens förmlich sucht, schaffen einen gewaltigen Spannungsbogen. Petterson hat eine gänzlich eigene Kompositionssprache entwickelt, die man am ehesten (wenn überhaupt) noch mit Mahler vergleichen könnte. Die Musik stürzt in regelrechten Wellen und mit ständigen Wiederholungen (ostinati) auf den Hörer ein. Manchmal ist es unvorstellbar, was die Streicher leisten müssen. Die Symphonien bestehen sehr oft aus einem einzigen langen Satz.

Klanglich ist das Ganze, wie von BIS gewohnt, auf sehr hohem Niveau. Besonders die Mehrkanalspuren der SACDs haben es mir angetan. Ich mag es, wenn der Konzertraum möglichst realistisch abgebildet wird und man tief hineinhören kann. Die Ingenieure bei BIS hatten und haben da stets ein gutes Händchen.

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... m/11724102

#75

Beitrag von burki »

Danke für den Tipp, habe bisher in meinem Fundus nur die CPO-Ausgabe (die übrigens keineswegs zu verachten ist) und werde nun wohl bei jpc mal wieder den Bestell-Button betätigen.
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#76

Beitrag von Bravado »

Vittorino hat geschrieben: 15. Jan 2025 15:31 Hier war lange nichts los. Was machen die Freunde der klassischen Musik?
Bin erst jetzt auf diesen Faden aufmerksam geworden.
Ich bin jetzt nicht der riesen Klassikfan, aber ich habe auch einige (einzelne) CD's der Living Stereo-Reihe.
Das Attribut, das mir beim Hören immer als erstes durch den Kopf geht ist "anspringend".
Das ist ein guter Anlass, mal wieder reinzuhören.

Ansonsten habe ich über Weihnachten nach einigen Jahren endlich mal die Zeit gefunden im CD-Nachlass meines Vaters zu stöbern. Bin dabei auf einige CD's gestoßen, die ich ihm vor vielen Jahren geschenkt hatte - vieles davon inspiriert von dem, was wir z.B. in der Schule im Musikunterricht durchgenommen hatten.
Dabei bin ich auf die 94. Sinfonie von Haydn gestoßen ("Mit dem Paukenschlag") - eine schöne Erinnerung. :-)
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#77

Beitrag von Vittorino »

Die CPO-Box von Petterson habe ich mal auf die Merkliste gesetzt. Höre mich vorher mal mit 2-3 Aufnahmen bei Qobuz rein.

Gestern gab es Mahler 6 in der Dresdner Philharmonie mit Cristian Măcelaru am Pult. Das ist die 2. größte Besetzung aller Symphonien, zudem kam der berühmt-berüchtigte Mahler-Hammer auf der Mahler-Resonanzkiste zum Einsatz. Irre, was das live für einen tiefen, lauten und trockenen (sehr wichtig) Schlag gab. Das lässt sich auch mit viel Membranfläche zu Hause nicht nachstellen. Bei der „Tragischen“ bin ich hörtechnisch in dem Maße versaut, als dass ich all die Referenzen zur Genüge kenne. Man wird viel kritischer, als man es sollte. Trotzdem war es ein sehr gelungener Abend.

Übernächste Woche haben wir uns einen besonderen Platz für die Klavierkonzerte 2 und 4 von Beethoven gebucht. Es spielt Jan Lisiecki mit der, und da freue ich mich auch sehr drauf, Academy of St Martin in the Fields.

Gibt es noch mehr Konzertgänger? Wenn ja, wo geht Ihr hin?

#78

Beitrag von Markus »

Hi @Vittorino ,

Konzertbesuche sind in der Tat etwas ganz besonderes, ähnlich dem Kinobesuch verglichen mit dem Betrachten des gleichen Films zu Hause auf der heimischen Anlage.

Seit unsere Kinder aus dem Haus sind, nehme ich mir häufiger die Zeit, Konzerte von herausragenden Musikern zu besuchen. Letztes Jahr Ende Oktober habe ich ein Konzert in der Isarphilharmonie in München besucht, es musizierten Yuja Wang & Víkingur Ólafsson - so etwas ist ein Genuss, der schwer in Worte zu fassen ist. Da ist alles perfekt, optisch ( :D ) wie interpretatorisch und klanglich. Dieser Konzertsaal gilt als der bestklingenste Saal in München. Ich saß in der dritten Reihe, auf der Pole Position sozusagen, und genoss das sehr moderne und äußerst virtuose Programm. Kurz: man kann die Stücke nicht besser spielen, allenfalls anders.
PXL_20241027_210302532.jpg
Für 2025 ist bisher das Musical "Elvis" im Festspielhaus Baden-Baden im Februar geplant. Für Mai habe ich Karten für einen Klavierabend in Heilbronn, Gastpianist ist einer der Helden meiner Jugend: Andrei Gavrilov mit einem vielversprechenden Programm mit Werken Chopins, Liszts und Mussorgskis. Müsste mir mal noch eine Konzert mit großem Orchester raussuchen, gerade Mahlersinfonien sind da natürlich großartig.
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#79

Beitrag von Vittorino »

Sehr schöne Konzerte @Markus, vor allem der Klavierabend mit Gavrilov klingt interessant.

Dass München ein Highlight war, glaube ich gern. Die Yuja Wang sorgt ja neben ihren Klavierkünsten auch ständig für ein Art von optischer Ablenkung. Mein lieber Herr Gesangsverein, viel kürzer geht das Kleid aber nicht mehr. :mrgreen:

Von Ólafsson habe ich mir 2 x die Goldberg Variationen von Bach angehört und für weniger gut befunden. Andere Stücke kenne ich gar nicht, da müsste ich noch mal reinhören.

Das sind meine Highlights für dieses Jahr:

- o.g. Klavierkonzerte 2 + 4 von Beethoven mit Liesicki und Academy St Martin in the Fields
- Salzburg Festival 2025 - Mahler 2 mit Esa-Pekka Salonen und dem Finnish Radio Symphony Orchestra (war ein Geschenk)
- Bachfest Leipzig (Nikolaikirche) - Johannes-Passion (Andrea Marcon)
- Bachfest Leipzig (Gewandhaus Leipzig) - Das Wohltemperierte Clavier (II) mit András Schiff
- Bachfest Leipzig (Thomaskirche) - Messe in H-Moll (Ton Koopman)

Das Jahr 2025 ist außergewöhnlich umfangreich, da wir als Abonnenten auch noch zu den angebotenen Konzerten in Dresden anwesend sind. So gibt es etwa in 3 Wochen auch noch Bruckner mit Nicholas Collon und den Dresdnern.

#80

Beitrag von Markus »

Lieber @Vittorino ,

ja, das extravagante Outfit von Frau Wang ist schon bemerkenswert, gehört aber wohl zu ihrem Stil, wie sie selbst in Interviews sagt. Mal sehen, wie sie dies dann in 30 Jahre handhabt... :angel: Aufmerksam geworden auf diese ganz herausragende Pianistin bin ich allerdings durch ihre extremen spieltechnischen Fähigkeiten, auf ihr stets supertransparentes Klangbild, welches sich gerade im Programm dieses Konzerts in sehr perkussiven und rhythmisch vertrackten Stücken (John Adams!) zeigte. Ein Teil des Programms, der mich ursprünglich bewogen hat, die Reise nach München auf mich zu nehmen, waren die Symphonischen Tänze von Rachmaninov, am meisten begeistert haben mich im Endeffekt dann aber die zeitgenössischen Werke: es war unglaublich, wie dieses hochprofessionelle Klavierduo harmonierte und selbst in vertracktesten Passagen souverän zusammen musizierte. Man könnte Frau Wang "vorwerfen", dass sie im Vergleich zu anderen Künstlern manchmal das "Vergeistigte" vermissen lässt, aber das ist Klagen auf extremstem Niveau.

Du erwähntest ein Abo, so etwas habe ich mir auch schon überlegt, allerdings stellte ich mir immer die Frage, ob dies hier bei uns in er Provinz (Karlsruhe) tatsächlich zufriedenstellend wäre. Wäre ich in einer Stadt wie Hamburg, München oder Köln beheimatet, sähe dies möglicherweise wieder anders aus. Aktuell schaue ich mir die nationalen Konzertprogramme an und reise lieber zu wenigen, dafür herausragenden Aufführungen.

Wie suchst Du Dir Deine Konzerte aus?

Viele Grüße,

Markus.

#81

Beitrag von Vittorino »

Hallo Markus,

die obigen Konzerte sind handverlesen. Wir waren 2024 das erste Mal beim Bachfest Leipzig zur Aufführung der Johannes-Passion. Es gab damals wenige Resttickets. Ich hatte von meinem Sitzplatz keine Musiker gesehen. Die Stimmung in der Kirche war unglaublich, Bachinaer aus der ganzen Welt reisen dort an. Dazu stets der Gedanke an den Urvater der Musik und sein Leben und Schaffen an der Stätte. Neben uns saß beispielsweise eine 88-jährige Münchnerin mir ihrem Sohn, die „nur“ für die Passion angereist war. Mit ihr hatten wir vorher auch sehr interessante Gespräche (Insights) über den Münchener Konzertbetrieb und Thielemann. Da die Tickets recht schnell vergriffen sind und wir die Musik auch sehr mögen, haben wir dieses Jahr drei Konzerte gewählt.

Ansonsten gehen wir dort zu Konzerten, wo es uns hinverschlägt. Ein Trip nach Wien, Lissabon oder Mailand wird dann einfach mit einem Konzert oder auch mal einer Oper verbunden. In Deutschland sind wir noch nicht viel rumgekommen, die Berliner und den Saal möchte ich gern mal sehen, Hamburg wäre auch mal interessant.

Das Abonnement in Dresden beinhaltet pro Saison 8 Konzerte, die die Philharmonie zusammenstellt. Anschließend hat man die Möglichkeit Konzerte zu tauschen. Hier sind wir mit der Zusammensetzung fast immer zufrieden, so dass nur ein bis zwei Veranstaltungen getauscht werden. Man bekommt dann quasi Anrechtsplätze, wir sitzen seit vielen Jahren am gleichen Platz. Bei wenigen Konzerten wird noch ein Schülerticket für den Nachwuchs erworben. In Dresden gab es auch schon die ein odere andere Erstaufführung, die im Gedächtnis verankert blieb. Das Programm ist zum Glück recht abwechslungsreich. Leider gab es vor einigen Jahren Kürzungen des Budgets, deswegen hatte der von mir hoch geschätzte Michael Sanderling seinen Vertrag nicht verlängert. Trotzdem würde ich die Qualität als sehr hoch bewerten, ansonsten würden wir das Abo nicht verlängern.

Gruß,
Vittorino
Zuletzt geändert von Vittorino am 20. Jan 2025 14:05, insgesamt 1-mal geändert.

#82

Beitrag von Markus »

Lieber @Vittorino ,

Du hast mich angesteckt...ich habe mich nun spontan entschlossen, im Konzertabo des Badischen Staatstheaters hier in Karlsruhe einzusteigen. 3 Konzerte sind schon vorbei, 5 stehen noch vor der Tür, das nächste am 3. Februar mit - glaube es oder nicht - Mahlers 6. Sinfonie... :toptop:

Ich war schon sehr lange nicht mehr im Staatstheater hier, in meiner Kindheit und Jugend konnte das Orchester hier nicht überzeugen, hat sich aber über die Jahre gemacht, wie ich hörte...bin sehr gespannt.

Die Programme der bevorstehenden Konzerte sind sehr gemischt, eine Menge Unbekanntes gibt es zu entdecken...

Parallel dazu werde ich natürlich weiterhin die Augen offenhalten, um auch Konzerte in anderen Städten zu finden, die ich einmal per Städtetrip "mitnehmen" könnte...

Viele Grüße

Markus.

#83

Beitrag von Vittorino »

Hallo Markus,

das freut mich! Ich habe mal ein wenig auf der Seite des Badischen Staatstheaters geschmökert, das macht schon Lust auf Musik. Für die Programmgestaltung gab es wohl auch Auszeichnungen in der Vergangenheit. Falls es wider Erwarten nichts taugt, bist Du nach 5 Konzerten trotzdem schlauer.

Der Einstand mit Mahlers 6. muss dann wohl als (hoffentlich gutes) Omen gewertet werden. :angel:

Im Ernst, manchmal gibt es Zufälle... :-)


Gruß,
Vittorino

#84

Beitrag von Vittorino »

Freunde von Vladimir Ashkenazy, Komplettisten und Sammler könnten hier evtl. ein Schnäppchen für 99 Euro machen:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... m/10799345

Zu den vielen Einzel-CDs gibt es den Chopin und Rachmaninoff noch komplett auf Bluray. Ich denke, dass man bei der Decca nicht umsonst diese beiden Komponisten für einen HD-Transfer gewählt hat. 8-)

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