stoneeh hat geschrieben:Der gute alte Grundsatz beim Aufbau einer Tonanlage, "Kette so kurz wie möglich", bzw, dass jedes zusätzliche Glied in der Kette zuerst mal als potentiell signalbeeinflussend/verschlechternd angesehen werden sollte, ist irgendwie nicht angekommen.
Selbstverstandlich ist der "angekommen". Aber erklär doch mal, welchen Unterschied es in der Länge der Signalkette machen soll, ob da ein DSP, eine analoge Frequenzweiche oder ein EQ an der Stelle sitzt? Wenn pberhaupt ist die analoge Kette länger, weil zur Analogweiche gleich noch der EQ Pflicht ist, um den Raum und auch die Schwächen der Boxen auszugleichen.
Trotzdem gibt's punkto Grad der Signalbeeinflussung enorme Unterschiede. Aus den billigen DSPs kommt halt mehr oder weniger nur Brei.
Ich weiß zwar nicht, was du als billig ansiehst, aber der erste DSP, den ich gekauft habe, war der DCX2496, als er grad ganz neu war. Vorher hatte ich eine dbx 234. Ich kann nur sagen, dass meine PA OHNE große Einstellarien deutlich klarer geklungen hat als vorher. Aus meiner Sicht gibt es heute keine wirklich schlechten Wandler mehr und sobald das Signal in der digitalen Domäne ist, tut sich da nicht mehr viel, wenn der Programmierer wusste, was er tut. Bei analogen Geräten, grade in der unteren Preisklasse, kann so unendlich viel schiefgehen mit dem Signal. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und du glaubst doch wohl nicht, dass jemand, der bei einem 300 Euro DSP schon "ist so teuer" sagt, eine Analogweiche aus dem Highendbereich anschafft.
Bei einer analogen aktiven Frequenzweiche ist das Potential zur Signalbeeinflussung aufgrund der fehlenden A/D-D/A Wandlung schonmal deutlich geringer.
Wie gerade geschrieben: Nein, eben nicht.
Dann wird auch noch munter empfohlen, dass man gleich mehrere DSPs in Reihe haben sollte.. eins gleich beim Input, dann in den Amps welche. Ja.. wenn man nur (messbaren) Pegel will, und (hörbare) Definition und Dynamik vollkommen irrelevant ist.
Wo werden hier mehrere DSPs hintereinander empfohlen? Kann man machen, sollte man dann aber auch digital machen. Manchmal gehts nicht anders als es analog zu machen. Es hat sich bisher noch niemand über fehlende Dynamik und Auflösung beschwert, wenn hinterm Digitalpult ein DSP hängt.
Ist halt eine Kombination aus totaler Talentlosigkeit der Anwender, Mitläufertum/Gruppenzwang (Anwender und Hersteller folgen blind aktuellen Trends), Lustlosigkeit ala "ist halt nur mein Job, der Lautsprecher ist das Werkzeug", etc etc
DSPs sind kein "aktueller Trend", der wieder verschwinden wird oder erst seit Kurzem auf dem Markt ist. Sie sind das sinnvollste Tool, was in den letzten 20 Jahren den Markt durchdrungen hat, um vorhandene PAs zu tunen oder neue PAs effizienter zu gestalten. Jeder, der jemandem vorschlägt, statt eines 300 Euro DSPs eine 150 Euro Analogweiche zu nutzen, ist für mich fern jeder Realität.
Und wie schon gesagt wurde, für fertige Bauvorschläge gibts auch passende DSP-Settings. Wo soll da das Problem für gerade eingestiegene Anwender liegen? Für alle anderen gibts Leute mit Erfahrung, die da helfen können. Ein fertiges Setup wird nur noch per EQ im Eingang verändert, zumindest in der Größenordnung, um die es hier geht. Und das, was man mit einer Analogweiche hinbekommt, bekommt nun wirklich jeder, der lesen kann, auch mit einem DSP hin. Keine Ahnung, worans jetzt noch hängen soll. An den einmalig 150 Euro mehr?