Servus zusammen.
Vorgestern kam das Paket wie versprochen, gestern abend habe ich mal meine LF-Sat8 aus dem Lager gewühlt und ein wenig rumgetestet.
Zunächst der optische und haptische Vergleich:
Der McGee kommt mit 8 Befestigungslöchern anstelle von 6 beim Kenford. Finde ich grundsätzlich vernünftig – doof isses jetzt nur, dass der Lochkreis mit den Einschlagmuttern nicht „einfach“ zum Treibertausch genutzt werden kann. Ist aber ein Luxusproblem.
Der McGee hat eine etwas größere und halbtransparente Dustcap und eine etwas pickelige Membranoberfläche. P/L wirkt okay, wobei der Kenford irgendwie „wertiger“ erscheint.
Es wurde also einfach mal ein TMT getauscht, danach beide Tops am Sony Receiver im Heizungskeller einen guten Meter voneinander entfernt vor mir und meinem Hocker aufgestellt. Werkstatt war mir einfach zu kalt, extra zum losen Anhören um zehn abends noch heizen hatte ich keine Lust mehr. Außerdem schmeckt im warmen Keller das Probehörbier ja auch besser
Zum Anfang hab ich etwas Radio laufen lassen, erst mal nur das Probetop mit dem McGee.
Erster Eindruck, wie von Micha schon geschrieben: wenn man es nicht besser wüsste, würde man es aus dem Stand für original und okay halten. Die Box spielt im Großen und Ganzen klanglich unauffällig und recht ausgewogen mit dem McGee, ohne dass irgendetwas verändert wurde freilich. Ist soweit alles tacko, klingt vernünftig nach Musik.
Dann habe ich in meinem hochprofessionellen Testaufbau mittels des Balancereglers das Originaltop zugemischt.
Erstaunen.
Das originale LF-Sat8 ist erheblich lauter und klingt etwas wärmer / fülliger. Um Fehler der Signalquelle ausschließen zu können, wurde zweimal der Anschluss linker/rechter Ausgang vertauscht – es blieb dabei. Das hat natürlich dann im weiteren Verlauf des Abends etwas zusätzlichen Aufwand bedeutet, da bei jedem umstellen bzw. überblenden auch die Lautstärke angepasst werden musste. Dennoch hatte ich keine Lust, noch ein Pult zu holen, musste gestern so gehen.
Zur genaueren Identifikation von Übereinstimmung und Unterschieden habe ich mich durch meine üblichen Testtitel gewühlt und sehr vieles angespielt.
Alles mit verhaltener Lautstärke, da Uhrzeit/Kids im Bett/ Frau auf Couch und „laut“ wohl irgendwo Konfliktpotential hätte…
Nun, getestet wurde ein bunter Strauß:
Time to Wonder, Radio Orchid, Hard Rock Hallelujah, An Tagen wie diesen, Ich mach mein Ding, Rock You Gently, The Greatest, Cheap Thrills, Roll das Faß rein, Love on the Brain, Musik sein, Uptown Funk, Chöre, Primitive und einige andere. Die vorgenannten Titel sind inzwischen mein etablierter Test-Standard, da da so ziemlich alles dabei ist, was ich glaube aus Musiktiteln raushören zu können.
Mein Fazit: Lustigerweise gefallen mir manche Frauenstimmen wie z.B. Rihanna mit dem McGee richtig gut, sogar einen Tick besser als mit dem Kenford. Einen Hauch mehr Oberbass kann man durchaus wahrnehmen, ebenso einen etwas mittigeren Klang.
Die Präsenz und Klarheit kann jedoch der Kenford für sich entscheiden. Ebenso bringt der einen guten Schlag mehr Grundton mit und klingt im Direktvergleich auch einen Hauch kickiger, das Gesamtbild ist etwas direkter.
Allerdings: die herausgestellten Unterschiede sind mehr oder weniger deutlich hörbar, aber erfordern den Direktvergleich. Es ist also tatsächlich ein bisschen auf hohem Niveau gejammert – rufen wir uns auch bitte den Preis der Kiste in Erinnerung. Ich gehe allerdings davon aus, dass bei Ersatzbestückung oder Neubau mit dem McGee die Sub-Sat-Weiche des Systems nicht mehr passen wird (wie oben beschrieben: die Kiste ist mit dem McGee leiser und fällt untenrum offensichtlich früher ab).
Ich will mal schauen, dass ich demnächst noch bissl was auch an gemessenen Daten dazu bringen kann, und dann sehen wir mal, wie gut das mit dem Ohr übereinstimmt

Vielleicht hilft das hier dennoch schon mal irgendwie irgendwem…
Grüße Andy