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Nubert NuVero 140 - ganz klarer punkte- und preis-leistung sieger.
Bass: einfach nur sensationell: der bass ist im vergleich zu all den anderen LS wie 100 km/h mit BMW 114i oder BMW M5.
Unglaublich schon bei geringer lautstärke: schöner bass, präziser bass, kontrollierter bass, tiefer bass, knackig wie beim aktiven monitor sub.
Weiters LS mit unglaubliche räumlichkeit und detailreichtum. Total luftig und atmend, breit abstrahlend durch klangsegel. Bündelung durch trenn-fq zu HT bei 2 300 Hz gering.
Aufstellung: sehr kritisch und klangentscheidend. Wandabstand speaker rückseite zu wand gar nicht so arg- 10 cm reichen grundsätzlich. Gain nimmt mit abstand naturgemäß (schnell) ab.
Seitlich sehr kritisch was reflexionen angeht. Konturierung der stimmen durch breite abstrahlung ohne dämpfung ungenau; gut gedämpft aber großartig.
Durch die quasi d'Appolito anordnung vertikal ebenfalls empfindlich - ohrhöhe muß vertikal auf achse mit HT sein.
[Grundsätzlich finde ich ist die 140er anspruchsvoll an aufnahmequalität bei stimmen. Hier scheinen AMT - die Elac Vela FS 409 im besonderen - bei einzelstimmen toleranter zu sein.
Aber nur wenn fast acapella; sobald mehr instrumente im spiel verschwindet das manko gänzlich.]
Ich betreibe sie in schalterstellungen B:neutral M:prägnant H:brilliant. Von all den gehörten fand ich sie am "high-endigsten" (wow effect beim bass). Was sich natürlich auch ins gegenteil verkehren kann: schlechte aufnahmen klingen noch schlechter. Da muß dann die klang regelung ran.
Es sind gar nicht die höhen (ich kann stundenlang helle aufnahmen hören), sondern der lineare frequenzgang - es sind dann zu viel mitten da. Für heavy metal braucht es speakers mit bass buckel / oberbass erhöhung und badewanne.
Der haupt faktor für den gewinn war/ist aber die auflösung, die analytik, das erstellte klangbild. Siehe auch mein thread zum vergleich nuVero 60 zu nuVero 140.
Nun zur reihung:
ELAC Vela FS 409 - Klang ex aequo zu NV140. Klangen am hellsten, die einzige die die höhen wie die uralten T+A ausspielte.
Man hört, daß sie nach ganz oben ausstrahlen, als könnte ich 20 kHz hören. Aber, trotz der größe, erstaunlich tief-bass-schwach und keine tief-bass-dramatik.
Auch bei demo-CDs tut sich im tief-bass zu wenig; dafür knallt der 60 Hz bass umso mehr.
Sie hat keinen bass-buckel der bass vorgaukelt. Laut einem test fangt bass erst wirklich bei 60 Hz an; ohne sub-woofer fürmich unbrauchbar (sub kommt für mich nicht in frage).
Was die Elac super kann ist in obersten mitten/hochton eine bühne (nicht sweet spot sondern einen 3D effekt) erzeugen. Er paßt aber nicht für jede musik und kann auch beengend klingen.
Bin da etwas gespalten. Die nuVero kann das bei entsprechender verhinderung von erstreflexionen auch, aber ohne beengend zu wirken. Scheint ein ziel konflikt zu sein.
Die Elac, sie klingen schön, fast wie die T+A. Dürften etwas mehr verzerren als die nuVero. Ob es am AMT liegt weiß ich nicht. Sie klingen auf jeden fall kein bißchen metallisch.
Warum verloren sie aber??? Erstaunt hat mich dann aber im vergleich, dass details nicht rauskommen; tracks wo ich mir gewisse details aufschrieb, diese mir bei sekunde x-y notierte; und diese details waren bei der Elac einfach nicht da. Das war schon erstaunlich und führte letztendlich (neben tiefbass) zur disqualification. Vielleicht war etwas defect, keine ahnung, aber im vergleich zur Evoke 50 und Phonar P9 waren gewisse details schlicht nicht vorhanden, unhörbar, verschluckt.
B&W 702 S2 - Im vergleich zur NV140 ebenfalls etwas besser bei solo-stimmen, aber nur dort. Und damit komme ich zur beschreibung der IMHO überschätztesten box überhaupt.
Sie klingen beengt, das ist jetzt gemein, aber sie haben was von "yoghurt-becher". Zum einen spielfreude (siehe vergleich zu KEF und Monitor Audio), aber ein drama bei folk, samba / bossa nova,und ganz schlimm bei mehrfach acoustic gitarren, kein tief-bass, mitten-betont.
Hatte sie auch zuhause; meine frau liebt samba / bossa nova. Nach wenigen tracks verließ sie den raum - ihr urteil "zeitverschwendung". Sie klang von allen am wenigsten "high-endig".
Ausserdem eigenartig - jeder dealer, der neben allen möglichen anderen marken B&W führte, empfahl mir immer diese. Hörte sie auch bei dealern; dort klang sie besser, vielleicht lauter?
Canton (verschiedene modelle 2K bis Vento): hatte diese nicht lange gehört - ähnlich wie bei Monitor Audio, hörte sie vor allem im vergleich mit Elac. Weniger höhen aber detaillierter und räumlicher, breiter abstrahlend (siehe Elac "bühne") aber irgendwie war alles dünn. Hörte die Vento 100 gegen Focal Kanta - das war ein gemetzelfür Canton.
Dynaudio Evoke 50 - keine ahnung warum diese box in der presse so gelobt wird. Vom design mein absoluter favorit in walnuss; wollte sie eigentlich ungehört kaufen.
War für mich eine totale enttäuschung. Klang wie ein meßinstrument (aber ohne präzision wie monitore). Alles da, alles genau, jedes kleinste detail da, aber ohne jegliche freude.
Keine höhen (nicht so muffig wie die KEF, aber zu dünn). LS macht keinen spaß. Andererseits extrem viel bass aber kein tiefbass. Dieser LS hat einen extremen bassbuckel.
Der bass klang aber gleichzeitig weder knackig noch präzise. Hörte später dann anderswo ältere Dynaudios, Excite - die klangen besser.
KEF R11 - Sicher ein guter LS; teilweise bester von allen, aber nur in einzelnen wenigen punkten und nur bei manchen tracks. Klanglich das gegenteil der ELAC.
Es wurde nach oben immer weniger, muffig, irgendwie "traurig". Sehr schön in braun; vom design her wäre #2 nach Dynaudio.
Oberer bass / untere mitten unschlagbar. Tiefenstaffelung - wow! Ich hörte sie einen nachmittag lang im vergleich zu B&W 702 und Monitor Audio. Da bestimmt 10-mal einen bestimmten track bestehend aus Schlagzeug, e-bass, klavier: bei den B&W dominierte das klavier, rest beiwerk, bei den R11 klang es wie ein e-bass solo, klavier traurig im hintergrund, und die MA Gold 300 spielte am ausgeglichensten aber irgendwie fad. Am meisten tiefbass. Die B&W spielte mit abstand am meisten freude aus.
In eher kleinem raum mit starker höhenanhebung ist die R11 vielleicht top. Ich hatte aber den eindruck, daß aus den höhen einfach nie was werden würde.
Monitor Audio Gold 300 - mit der wurde ich auch nicht warm. Dieser klang gefiel mir gar nicht. Von allem etwas dazu aber von nichts viel. Vielleicht wurde der test LS aber einmal zu viel geknechtet. Hörte recht lange weil nicht greifbar.
Phonar Veritas P9: ein wenig so wie die Montor Audio. In summe doch "schöner" als die MA, aber weder die präzision der Dynaudio, noch die Knackigkeit der Elac.
Triangle hörte ich auch, und hörte ich auch schon früher (90er jahre und so) aber mit denen konnte ich mich nie anfreunden.
Trotzdem - würde ich heute von null beginnen (und es ein transport service geben, sodass ich selbst nichts schleppen müsste) würde ich zuhause folgende LS aufstellen:
nuVero 140 - Elac Vela FS 409 - Phonar Veritas P9 - DALI Rubicon 8 (und dazu noch, als ganz große unbekannte eine T+A Criterion S 2200 CTL).
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Ich kannte vor Herbst 2020 die marke Nubert gar nicht, und hatte nie vor Nubert zu kaufen, schon gar nicht online.
Wie kam es dann doch dazu?
Meine damals 31 jahre alten T+A ADL III begannen mir nicht mehr zu gefallen, obwohl ich sie 30 jahre lang innig und treu liebte. Die T+A kamen mir immer verwaschener vor, und vor allem - in einem Mediamarkt standen Elac Vela FS 409. Das klang sowas von unpackbar geil.
Und es kam COVID; also, neue speakers. Nun hatte ich aber einen jugendtraum, und der hieß nicht Elac sondern Dynaudio, und so wollte ich mir Evoke 50 walnut kaufen.
Audio / Stereoplay, online bewertungen, tests, alles hochgelobt, es konnte also gar nichts schief gehen.
So fuhr ich zu einem dealer, schon mit der fixen absicht sie bar zu kaufen; hatte den UVP bar dabei. Sitze umgelegt, alles vorbereitet, meine frau gab das OK

Dann entschied ich mich doch noch die T+A mit zu nehmen und einen ganz kurzen vergleich zu machen. Dann der schock. Die Dynaudio klangen sowas von schlecht.
Die T+A angeschlossen, klangen auch fürchterlich, aber in den höhen doch so viel besser. Ich war fassungslos.
Back to square 1. Als nächstes die Elac. Nun war ich schon vorsichtiger. Mediamarkt ließ mich aber die T+A nicht mitnehmen und auch nicht die Vela 409 zuhause hören.
Also dealer suchen der sowohl die Dynaudio und die Elac hatte und auch mitnahme meiner speakers erlaubte. Nach einem monat - success - hörtermin.
Inzwischen konnte ich bei Mediamarkt die 409er mehrfach mit eigenem material hören. Meine begeisterung nahm etwas ab, manches klang gar nicht so gut...
Trotzdem - war eigentlich entschlossen sie zu kaufen, in braun natürlich. Dann der termin, und der nächste schock.
Die Vela 409 verschluckte details! Unglaublich, dass details nicht rauskommen; tracks wo ich mir gewisse details aufschrieb, diese mir bei sekunde x-y notierte; und die waren bei der Elac einfach nicht da. Das war schon erstaunlich und führte letztendlich (neben tiefbass) zur disqualification. Vielleicht war etwas defect, keine ahnung, aber im vergleich zur Evoke 50 und Phonar P9 und B&W 702 S2 und T+A waren gewisse details schlicht nicht vorhanden, unhörbar, verschluckt.
[Ich hörte vor kurzem die Vela FS 408.2, konnte zwar mitgenommene musik nicht spielen, aber hatte auch da den eindruck, daß sie nicht analytisch war.]
Inzwischen hatte ich begonnen mich auch in foren einzulesen. Nun kam mein design favorit #3 dran - KEF R11 in braun. Das ging nun aber noch schneller.
Nach nur einer stunde war sie weg. Vielzu wenig höhen, sehr trauriger klang;positive überraschung: B&W 702 S2, aber reichte der (tief)bass, und überhaupt?
Dann las ich in einem klassik forum folgendes: "nuVero 140.... klangtechnisch alles übertrifft, was ich vorher zu für mich akzeptablen Preisen hören durfte.
Die Klarheit, Ausgewogenheit und Lokalisierbarkeit der gespielten Musik ist einzigartig....." danach dann eine diskussion zum nuVero klang und so kam ich zu Nubert.
Inzwischen verglich ich weiter bei dealern; dazu kamen noch ein paar marken - als vergleichsreferenz dienten B&W 702 S2 weil es die praktisch überall gab.
Es fielen dann noch durch Phonar, Canton, Monitor Audio, und so bestellte ich die nuVero 140. Ich hätte mir noch länger zeit gelassen, aber es lief die farbe goldbraun aus.
Als ich dann die nuVero 140 zuhause hatte holte ich mir noch lautsprecher nachhause zum vergleich; es gab ja eine uhr die tickte - rückgabe frist.
Ein wochenende lang dann noch verglichen und dann war klar - die Nubert werden bleiben. ICH, nochmals, ICH finde sie absolut großartig.
Das einzige was mir manchmal fehlt, sind die stimmen wie ich sie mit den ELAC hörte. Die nuVero stimmen sind großartig, wenn die aufnahme gut ist; dann fehlt nichts.
Aber die ELAC konnte sogar "schlechte" stimmen großartig machen (vor allem frauen stimmen), und gute stimmen klangen unbeschreiblich: Annie Lennox, album Medusa z.B.
Die nuVero strahlen breiter ab, dadurch sind besonders die stimmen - die ja quasi mono in der mitte stehen - weniger abgegrenzt. Die ELAC bilden irgendwie einen rand auf der bühne, mit virtuellen reflexionen, das hebt die stimmen hervor.
Ich denke, da gibt es einen zielkonflikt. Unterm strich würde ich aber sagen, auch nachdem ich Audiovector AMTs und weitere AMT hörte, daß ich eher kein freund vom AMT klang bin. Der JET6 entfernt sich möglicherweise noch weiter von meinen vorlieben. Die Vela FS 408.2 gefiel mir unlängst ganz und gar nicht.
DALI hatte ich 2020 so gar nicht am schirm, weil sie (so wie auch Focal) keine floorstanders im angebot hatten, die mir optisch gefielen und das price limit einhielten. Die Focal Kanta finde ich häßlich, die Sopra viel zu teuer. DALI Epicon auch viel zu teuer. Die Rubicon 8 eigentlich auch zu teuer, und - ganz wichtig - mißfiel mir das 2½ + ½ + ½ concept. Ja, ist ein vorurteil. Ich will (mindestens) echte 3-weger.
Nachdem was ich seit 2020 aber an DALI hörte, würde ich heute die Rubicon 8 auch testen. Die DALI Epikore 11 klang wie nuVero. Wenn die Rubicon auch so klingen?
Es gibt natürlich noch eine große anzahl weiterer marken: Focal, Gauder, Audio Physic, Quadral, Cabasse, eben auch T+A, aber diese schieden alle wegen preis, design, fehlende vergleichsmöglichkeit etc. aus. Noch zum preis: mein limit setzten die familiären umstände und mein fehlender glaube an "teurer ist besser".
Sollte ich mir doch eines tages einen externen hörraum anmieten, wird es vielleicht fallen, vielleicht, weil das gilt weiter: https://av-wiki.de/was_ist_wichtig