Mal wieder ein paar Neuigkeiten von mir
Hab heute mal Impedanz/TSP Messungen eines E120 und eines Crescendos vorgenommen.
Der E120 lag im großen und ganzen noch halbwegs an den TSPs vom Datenblatt - Resonanzfrequenz ein paar Hertz niedriger, Qms noch niedriger als der ohnehin schon niedrige angegebene Wert, Qes dafür etwas höher. Aber in meinen Augen alles keine Abweichungen, die wirklich besorgniserregend wären - zumal meine Impedanz-Messapparatur ja auch nur improvisiert war:
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Die Impedanzkurve des Crescendo hat sich schon mit bloßem Auge massiv unterschieden - deutlich schmalerer, höherer Resonanzpeak. Das hat sich dann auch entsprechend in hohem gemessenen Q niedergeschlagen. Zumindest mit den hier gemessenen TSPs eigentlich nicht der ideale Horntreiber?
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Die anderen beiden Chassis waren derweil in den Tops verbaut - da musste ich jetzt auch endlich mal Frequenzgänge messen!
Da ich zu faul war die drittel Tonne Lautsprecher ins Freie raus zu wuchten gibt's leider nur eine Indoor-Messung, aber immerhin im halbwegs stark bedämpften Homestudio/Proberaum

Im Vergleich zu der Outdoor-Messung von vor paar Monaten sieht man im Detail zwar Unterschiede, die grobe Tendenz bleibt aber die selbe - obwohl ich damals aus rund 3m Abstand gemessen hatte und es heute nur 1m ab Phaseplug waren. Durch die stärkere Richtwirkung ist man ja auch etwas weniger anfällig für den Diffus-Schall als bei kleinen Nahfeldmonitörchen.
Hier mal der Quotient aus der Outdoor- und der Indoor-Messung:
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... die zunehmende Differenz unterhalb von 500Hz liegt daran, dass ich damals 500Hz untere Trennfrequenz eingestellt hatte, heute 250Hz.
Nun mal zu den eigentlichen Messungen. Trennfrequenzen hatte ich an der Weiche auf maximale Bandbreite gestellt - also unten wie erwähnt 250Hz, oben 8000Hz.
Crescendo
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E120
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Das erklärt eigentlich ganz gut, wieso der Fane - gerade, wenn nur die Mitteltöner laufen - fetziger als der JBL klingt. Mehr Low-End und mehr Höhen, dafür ein 10dB tiefes Loch dazwischen.
Der JBL hat dagegen einen relativ linearen Frequenzgang - wird in diesem Leben zwar vielleicht kein Studiomonitor mehr, aber für eine fast 40 Jahre alte PA Kiste, Horn noch dazu, gar nicht so übel wie ich finde
Interessant sind auch die Klirrmessungen (ob mein billiges ECM8000 Messmikro dafür jetzt geeignet ist, sei mal dahingestellt, Vergleichsmessungen sollten aber zumindest noch halbwegs sinnvoll sein).
Den Pegel habe ich mit meinem (ebenfalls billigen, laut Hersteller "+/-2dB" Genauigkeit) Pegelmessgerät kalibriert, gemessen wurde also irgendwo bei 115-120dB SPL.
Crescendo
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E120
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Die THD ist zwar bei beiden in einem ähnlichen Rahmen, beim E120 beschränkt es sich aber im wesentlichen auf die 2nd Harmonic, während beim Crescendo auch noch sehr viel höhere Frequenzanteile vorhanden sind - in Einklang mit dem Höreindruck, dass die JBL nur dumpf angezerrt klingen, während die Fane richtig beißend das Schreien anfangen.
Als Distanzstück habe ich beim JBL derzeit einen Ring mit 3mm Stärke verbaut, entsprechend hat die Membran rund 3mm Platz, bevor die Dustcap am Phaseplug anstößt - mehr wird bei 100W Verstärkerleistung und Trennung bei 250Hz aber auch nicht gebraucht werden, oder? Hornresp sagt, dass in dem Fall ab ca. 120Hz die Membranauslenkung der limitierende Faktor ist - aber bei 250Hz Trennfrequenz und 18dB/Oktave Steilheit wird der Treiber da ja nichts nennenswertes mehr abbekommen, geschweige denn die vollen 100W bei <=120Hz.
Ich denke der Frequenzgang kann sich soweit ja ganz gut sehen lassen, da würde ich dann jetzt erstmal gar nicht noch mit anderen Dicken der Distanzringe herumspielen - oder hat da noch jemand einen Kommentar dazu?
Ankopplung an den Hochtöner sollte auch unkritisch sein, der spielt von 2000-6000Hz quasi perfekt linear. Mal schauen wie es mit der Phase passt, aber ich glaube in dem Frequenzbereich ist das nicht mehr ganz so kritisch, oder? Oder anders gesagt, es hängt dann sehr vom Winkel ab, unter dem man gerade steht, wie gut die Phase von MT und HT zusammenpassen. Bei der Ankopplung zu den Tieftönern könnte das schon spannender sein, das macht Indoor aber denke ich wirklich eher wenig Sinn zu testen. Momentan hätte ich aber ja sowieso keine Möglichkeit ein Delay zu nutzen - es gibt lediglich die Möglichkeit die Polarität an der Weiche für jeden Weg einzeln zu switchen.
So von den Amplitudengängen müsste es sich aber zumindest ganz gut ausgehen

(Bei der Messung des Hochtöners waren die Ringradiatoren noch nicht wieder in Betrieb, deswegen kommt da oben raus nicht so wirklich viel)
Vielleicht kriegt man um 250-300Hz rum bisschen ein Loch, mal sehen. Da man die Bässe aber ja oft etwas lauter spielen lässt, könnte sich das dann wiederum ganz gut ausgehen - mal schauen
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