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[Baubericht] Jm-Sub 118-N / erster Selbstbau

Berichte & Messungen zu PA Selbstbau-Lautsprechern

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von nbrecht »

Hallo zusammen,

da mir meine bisherige Einstieg Pa ( DAP MC-15 ) vom Klang und vorallem dem Bass nicht mehr ausreicht / gefällt war ich auf der Suche nach Bässen.
Nachdem ich einige Boxen probegehört habe und teilweise auf Veranstaltungen getestet hatte war ich mir nicht schlüsig was ich will und bin beim suchen im Internet auf Jobst-Audio gestoßen. :top:
Nach einiger Zeit als stiller Mitleser habe ich mich entschlossen 2 Jm-Sub-118-N zu bauen.

Die Gründe hierfür waren zum einen die relativ einfache Bauweise, und die Erfahrungsberichte von Forenusern. Des Weiteren auch die kleine und leichte Bauweise. Ich habe auch an die Zukunft gedacht und eine möglichkeit der Erweiterung mit in Betracht gezogen. Wenn der Boden wackeln soll kommen halt noch 2 bzw 4 dazu :lol2: !
Ich entschied mich zuerst 2 zu bauen und diese dann Probehören zu können. Bekanntlich unterscheiden sich die Erwartungen und Geschmäcker im Bass.

Nachdem ich dann mit Rücksprache eines befreundeten Schreiners mit etwas Unterstützung und Werkzeug versorgt wurde, habe ich mir die Pläne angeschaut und diese in ein 3-D Modell übertragen. (Durch mein Studium habe ich Zugriff auf CAD-Software) nachdem dann alle Wünsche umgesetzt waren und die Grifform anhand mehrerer Versuche aus Sperrholz ermittelt ist, sind die Einzelteilzeichungen entstanden. Ich bin dabei etwas vom Plan abgewichen und habe die Streben als Bretter ausgeführt welche von der Rückwand an die ursprüngliche Position reichen. Danach habe ich einen Zuschnittplan erstellt für 2 Subwoofer, sodass noch möglichst viel einer Platte Übrig geblieben ist. ( Als reserve falls etwas beim Fräsen schiefgeht oder als Rollbrett wenn die Reserve noch vorhanden ist :D )

Noch kurz ein paar Worte zu meinem Handwerklichen geschick. Ich war schon immer Technikinteressiert und habe oft bei meinem Vater mitgeholfen wo ich konnte. Ebenso besuche ich regelmäßig eine Werkstatt wo ich an verschiedenen Projekten basteln kann und sonst findet sich auch immer etwas zum schrauben. Also der Umgang mit Bohrmaschine, Kreissäge und den gängigen Werkzeugen ist mir bekannt.

Also ab zum baumarkt und 2 Platten 15 mm Birkenmultiplex geholt. Diese vorort in transportablere Stücke schneiden lassen und ab zu meinem bekannten Schreiner. Die Zuschnitte samt Gehrungen waren innerhalb einer Stunde erledigt. Als erstes habe ich dann mit den Griffkästen angefangen. Ist noch die einfache Aufgabe und man kann nicht viel falsch machen :D !
http://www.audiofotos.eu/images-i3546b9irw3.gif
Nachdem ich dann die Oberfräse meines bekannten ausgeliehen habe hatte ich erst respekt vor dem neuen Werkzeug. Nach ein paar Tipps und Tricks aus dem Internet und ersten Testfräsungen an Reststücken habe ich mich an den Bau gewagt.
http://www.audiofotos.eu/images-i3545bhb7xk.gif
Nach Kontrolle der Maßhaltigkeit der Zuschnitte musste der ein oder andere mm noch entfernt werden. Hierzu habe ich ein Brett Parallel zur Kante angebracht und dann mit dem Bündigfräser den Überstand beseitigt.

Anschließend habe ich mich mit dem Kopierring der Oberfräse auseinander gesetzt und eine vorhanden Schblone der Griffe ( um die richtige Grifform / Maße zu bekommen) genommen und auf ein Reststück geschraubt. Als der Erfolg zu sehen war mittels der CAD-Software eine neue Schablone mit dem richtigen Aufmaß erstellt und diese an der Dekupiersäge ausgeschnitten. Dann mit etwas Schleifpapier die letzten Unebenheiten beseitigt. Die Position der Schablone habe ich mittels der Löcher für die Schruaben der Griffkästen vorgenommen und einfach eine Spax durch. So wurden die Seitenwände ausgefräßt und dann mit einem 6.3 mm Radius abgerundet.
http://www.audiofotos.eu/images-i3544b49efx.gif
Ab da war mein Eifer nach weiteren Fräsarbeiten nicht mehr zu stoppen uglygaga: ! Also schnell einen Fräszirkel in Ebay ersteigert und mich nach weiteren Testfräsungen an die runden Ausschnitte gewagt.
Davor hatte ich etwas respekt aber mit einem Fräszirkel kinderleicht und sehr exakt. Nur noch die richtige Tiefenbegrenzung für den Flansch, die Anschlüsse und die Stackingmöglichkeiten eingestellt und die Einzelteile fertig gefräst.

Dann ging es an den Zusammenbau :toptop:

Zuerst habe ich die Streben zusammengeleimt. Da ich bei den Ausschnitten mit der Stichsäge etwas aus dem Winkel gekommen bin habe ich versucht mittels kleiner Dreiecke die Streben senkrecht aufeinander zu leimen.
http://www.audiofotos.eu/images-i3543b3r7s5.jpg

Dann ging es an den eigentlichen zusammenbau. Hierfür habe ich alle Teile erstmal zusammengestellt um zu schauen ob alles passt.
http://www.audiofotos.eu/images-i3542bv541k.gif
Danach die Löcher vorgebohrt und die Senkungen für die Schrauben angebrach und testweise zusammengebaut. Als alles passte nochmal die 2 Schrauben pro seite entfernt und mit normalem Ponal Weißleim den ersten Bass zusammengebaut. Beim zweiten Bass habe ich dann direkt den Leim verwendet.
Ich bin dabei folgendermaßen vorgegangen:
Zuerst den Boden mit einer Seitenwand verschraubt und Spax durch. Direkt danach die Rückwand angebracht. Somit waren die ersten 3 Teile im richtigen Winkel zueinander verbaut. Anschließend die zweite Seitenwand und die Schallwand ( bereits verleimt 2 Schichten 15mm MPX) sowie die Streben verbaut. Zuletzt dann den Deckel (unterm Flasch Verstärkt) drauf.
Dann habe ich die Ports angebracht und durch die Schallwand mit 3 schrauben fixiert und jeweils von innen nochmal 2 schrauben schräg in die Wand bzw den Deckel.
Zuletzt die mit Warnex einmal gerollten Griffkästen angebracht und fertig sind sie ! :toptop:

http://www.audiofotos.eu/images-i3541biuyql.gif

Dann ging es ans spachteln und Schleifen. Als spachtel habe ich einen 2 Komponentenspachtel von Ponal verwendet. Dann mit dem bandschleifer alles schön geglättet (120 er Körnung). Mit dem Bandschleifer habe ich auch das erste mal gearbeitet und war erstaunt wie viel man doch abtragen kann in sehr kurzer Zeit :shock:.

Danach ging es ans Lackieren mit Warnex zuerst die Ports und Schallwand gerollt ( Ziemlich eng und ein gefummel) dann die Flächen mit unverdünntem Warnex und Schaumstoffrolle Lackiert. Die zweite Schicht bestand aus verdünntem Warnex.
http://www.audiofotos.eu/images-i3540bxopgp.gif ( Ergebnis nach dem Rollen)
Dann ab zum Nachbarn und etwas komprimierte Luft geliehen :lol2: und an zwei Teststücken den richtigen Druck für die Unterbodenspritzpistole eingestellt. Nach kurzer Nachdenkzeit dann in ca 50-60 cm abstand mehrmals über jede Seite und die Struktur aufgetragen. Erst durch die Strukrtur sind wirklich letzte unebenheiten verschwunden und es sieht aus wie gekauft. Das lackieren mit warnex ist wirklich Kinderleicht und verzeiht viele Fehler ( hatte selbst respekt davor, aber mehr als nochmal den Bandschleifer in die Hand nehmen zu müssen kann nicht passieren :twisted: )
http://www.audiofotos.eu/images-i3539bb2i30.gif
http://www.audiofotos.eu/images-i3537bye1ch.gif

Dann die letzten Anbauteile wie Flasch und Speakon-anschlüsse verbaut ( natürlich mit Dichtand) und die Chassis eingesetzt!

Heute konnte ich dann einfach nicht warten und habe sie an einer TSA 1400 das erste mal in Betrieb genommen ! Für die zu schwache leistung der Endstufe und einem 3 minütigen Test ( Abends um kurz vor 10 sind die Nachbarn dann doch nicht so offen für laute Musik) bin ich begeistert !! :toptop:
Ich freue mich auf den ausgiebigen Test morgen Mittag und hoffe die Gitter werden fertig und ich kann diese lackieren und den Schaumstoff aufkleben. Besfestigt werden diese mittels eines kleinen Bleches und Senkschrauben von außen.

Als Abschluss noch kurz zu den Kosten und ein kleines Fazit:

Die kosten Pro Subwoofer haben sich bei mir auf ca 600 € belaufen, dabei sind aber auch schon Rollen für das Rollbrett und alle anderen Verbrauchsmaterialien wie Spachtel und Kleber eingerechnet.( auch ein Frontgitter welches für die nächsten 2 übrig geblieben ist)

Ich kann den Selbstbau nur empfehlen und jedem die Angst davor nehmen! Es ist kein Hexenwerk und mit etwas Handwerklichem Geschick oder freundlichen Bekannten/Verwandten bekommt das jeder hin.

Selbstverständlich folgen noch weitere Erfahrungsberichte wenn die ersten Veranstaltungen rum sind und eine Passende Endstufe ( Proline 3k) vorhanden ist. Geplant ist ein Vergleich mit der T-Box Ta serie und den Ev-elx 118.

Als nächstes Projekt stehen nochmal zwei Jm-Sub 118-N und die MT1214 an.

Grüße Nico

Ps, wenn mir jemand erklärt wo und wie ich die Bilder einfügen kann trage ich diese nach :catch:
Zuletzt geändert von nbrecht am 12. Aug 2015 01:42, insgesamt 2-mal geändert.

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#2

Beitrag von No_Name »

Hallo,

netter Bericht. Du musst wohl 10 Beiträge geschrieben haben um Bilder rein zu packen.
http://www.lautsprecherforum.eu/viewtop ... =69&t=3561 unter Dateianhänge und Bilder steht wie es geht.

MfG
Der Computer ist nur so schnell, weil er nicht denkt.

#3

Beitrag von Jobsti »

Vielen Dank für deinen Bericht.

Als neuer User nutze doch einfach www.audiofotos.eu.
Am besten registriert, denn dann bleiben deine Bilder für immer online. Hochladen und einfach den BB Code an gewünschter Stelle einfügen, fertig ;-)
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

#4

Beitrag von nbrecht »

Will mich auch mal wieder zum weiteren Verlauf des Baus der Jm-Sub118-n melden, leider melde ich mich erst jetzt da die Klausuren anstanden.

Nachdem der erste Test erfolgreich abgeschlossen ist, muss ich sagen ich bin begeistert :top:.
Hier ein paar Bilder vom Testen.
http://www.audiofotos.eu/images-i3533b5o63j.jpg
http://www.audiofotos.eu/images-i3534b099e3.jpg
http://www.audiofotos.eu/images-i3538bhch1z.jpg


In der Zwischenzeit sind die Gitter fertig und wurden Lackiert.
http://www.audiofotos.eu/images-i3535bvgz0k.gif
Zuvor den Schaumstoff zurechtgeschniten http://www.audiofotos.eu/images-i3532bf86cp.jpg und dann den Kleber auf die Gitter gesprüht. Diese dann auf den Schaum gelegt und mit möglichst großer Fläche Druck ausgeübt. Das ganze über Nacht stehen lassen um am nächsten morgen den Schaumstoff direkt wieder abziehen zu können :flop: . Nach dem gescheiterten Verusch den Schaumstoff mittels Uhu-Sprükleber anzubringen habe ich mir mit viel viel Kleber beholfen. Mal schauen wie lange der Schaumstoff dran bleibt.
Die fertigen Gitter dann in die Subwoofer eingebaut und mittels der Bleche ( http://www.audiofotos.eu/images-i3536b2tk2q.gif vorher sowohl am Sub als auch auf dem Blech Dichtband angebracht um eventuelle Vibrationen zu verhindern) fixiert.

Nun sind sie also komplett fertig und ich freue mich schon auf den Bau weiterer! :toptop:
Jetzt fehlt nur noch das Rollbrett mit passenden Stapelfräsungen.


Am Samstag folgt der erste Test auf einer Veranstaltung. Geampt wird mit 2 QSC Mx 3000a. Bin mal gespannt was aus den Subs rauszukitzeln ist uglygaga:

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